Destiny

Atmosphärisch wie Star Wars, hart wie Dark Souls?

Test Benjamin Kratsch getestet auf PlayStation 4

Die Story: Bungie sind Meister im Bauen von Welten

Um ehrlich zu sein, müssen wir aktuell eine etwas ungewöhnliche Art der Testprozedur anwenden. Wir geben heute nur eine Tendenz in welchen Wertungsbereich „Destiny“ sich ansiedeln dürfte. Warum? Wir konnten „Destiny“ zwar bereits sehr ausführlich spielen, aber zu kurz für ein MMO. Gerade die Geschichte lässt sich zu diesem Zeitpunkt kaum beurteilen, weil ihr euch das Ganze wie das Star Wars-Universum vorstellen müsst. Es gibt sehr viele Fraktionen und die Geschichte fasert sich sehr langsam über unterschiedliche Planeten auf.

Bungies Autorenteam operiert dabei sehr geheimnisvoll, es dauert lange bis der Fokus auf die eigentliche Story gesetzt ist. Vorher aber erlebt ihr sehr viele Mikro-Stories, die den Titel extrem beflügeln, weil sie immer wieder dieses schöne „Ich möchte jetzt gerne wissen, was dahinter steckt“-Gefühl auslösen. Warum steckt da eine Rakete mitten in der Wüste? Was ist hinter den riesigen Bunkertüren einer alten Militäranlage? Wo sind all’ die Menschen hin, die vorher auf dieser Mars-Kolonie gelebt haben? „Destiny“ ist in seinem Storytelling wenig direkt, es will euch bewusst nicht zu viel verraten, sondern zum Entdecken einladen. Das ist schwer zu bewerten und zu kategorisieren. „Destiny“ verlangt euch einiges an „Arbeit“ ab. Wer erwartet eine epische Geschichte auf dem Silbertablett serviert und in jeweils in einer riesigen Zwischensequenz erklärt zu bekommen, der könnte etwas enttäuscht sein. Mir persönlich ist das Spiel offen gestanden zu wenig geskriptet, es gibt recht selten wirklich grosse, inszenatorische Momente, die sich ins Hirn fräsen. „Destiny“ ist insofern schwer greifbar, weil es auf der einen Seite durch seinen Schwierigkeitsgrad und seine Missionsstruktur nach Koop-Kameraden schreit, auf der anderen aber eigentlich atmosphärischer auf euch wirkt, wenn ihr die Welt selbst in euch einsaugt. Bungie macht euch im Grunde zum jungen Luke Skywalker, der diese ganzen Fraktionen selbst kennenlernen und sich ein Bild machen soll. Nicht selten kämpft ihr gegen irgendwelche organischen Spinnenpanzer der Gefallenen oder Mechs der Vex ohne so richtig den Sinn und Zweck der Mission zu verstehen. Ihr fühlt euch also oft eher wie ein Soldat, der Befehle aus dem Turm entgegen nimmt als ein Held, der die Welt rettet.

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