Forza Horizon 5 - Test / Review

Hinterm Horizont geht's weiter?!

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Überall nur Fortschritt

"Forza Horizon" war schon immer als Open-World-Rennspiel konzipiert, in dem man praktisch tun kann, was man will, dadurch aber immer irgendeinen Fortschritt erreicht - selbst die jüngeren Teile des EA-Konkurrenten "Need for Speed" sind da deutlich zurückhaltender. Wie gehabt sammelt ihr beim Fahren durch gute Aktionen, aber auch durch gewagte Drifts (oder wenn ihr mal die Leitplanke mitnehmt) Fähigkeitenpunkte, die euch im Rang aufsteigen lassen. Gewinnt ihr eine Rennveranstaltung, gibt es zwar mehr Ingame-Credits als bei einer Platzierung als Letzter. Aber Kohle gibt es immer und auch ziemlich viele Rufpunkte, die ihr zum Ausbau des Horizon-Festivals benötigt, wenn ihr einzelne Rennen und sonstige Events einfach nur irgendwie abschliesst. Nach jedem Rennen und für jede erreichte Fahrerstufe winkt zudem einer der Wheelspins, also der aus den Vorgängern bekannte "Glücksspielautomat", der ein neues Fahrzeug, ein Item für euren wahlweise männlichen oder weiblichen Avatar oder zusätzliche Credits in euer Inventar spült. Die gibt es also potenziell so oft, dass es nicht schlimm ist, wenn mal "nur" ein neues Accessoire für eure Spielfigur oder eine spezielle Hupe, die wie eine Kuhglocke oder das Blöken eines Schafs klingt, herausspringt.

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"Forza Horizon 5" geht bei diesem Stetiger-Fortschritt-Gedanken aber noch einen Schritt weiter. Denn nun spielt es, ausser in Bezug auf die Achievements, wirklich kaum noch eine Rolle, was ihr macht, da faktisch fast alles optional ist und keine Pflicht darstellt. Mit den genannten Rufpunkten müsst ihr zwar zunächst die grundlegenden Bestandteile des Festival-Systems freischalten. Aber auch wenn ihr zum Beispiel die Rufpunkte in der PR-Stunt-Rubrik erwerbt, könnt ihr damit die Hauptzentrale für Dirt-Rennen ausbauen. Ihr müsst nach der Freischaltung von Stufe 1, wonach entsprechend die Kernwettbewerbe auf der Karte verfügbar werden, sogar nicht mal das Angebot von Stufe 2 wahrnehmen, sondern einfach weiter Punkte für Stufe 3 oder 4 sammeln, um unter anderem einen der vier Schauwettkämpfe oder die Abschlussveranstaltung der jeweiligen Kategorie, die meistens aus einem deutlich längeren Rennen besteht, verfügbar zu machen. Denn die regulären Rennen - natürlich gibt es auch mehrteilige Meisterschaften, die ihr allerdings genauso ignorieren könnt - dauern überwiegend zwischen drei und fünf Minuten. Die Abschlussrennen einer der Serien (je nach gewähltem Fahrzeug) auch mal bis zu 20 Minuten.

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Wir finden diesen besonders freien Ansatz gut. Alles, was ihr nicht mögt, müsst ihr dadurch einfach niemals machen und habt dennoch genügend, was ihr in Angriff nehmen könnt. Solltet ihr, wie der Autor dieser Zeilen, etwa keine Lust auf die Drift-Strecken haben, könnt ihr einfach darauf pfeifen. Ihr kommt dennoch weiter und könnt euch sozusagen noch etwas stärker als in den Vorgängern eure persönlichen Rosinen herauspicken. Zudem baut "Forza Horizon 5" das Challenge-Paket weiter aus, also so ähnlich wie das Bauklotzsystem aus der LEGO-Erweiterung des Vorgängers, wodurch ihr zum Beispiel für das Fahren einer bestimmten Gesamtstrecke und etliche weitere, teils kumulative Vorgaben Bonuspunkte für den Festival-Ausbau erhaltet. Das ist einfach Open-World-Philosophie in Reinkultur, die perfekt dem ersten Teil des Namens von Entwickler Playground Games Ausdruck verleiht.

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