Die Tänzerinnen und Tänzer sind das Herz des Spiels
Entsprechend aufwendig sind die Kostüme und das Make-up, die oft mit fantastischen Elementen versehen sind. Sie müssen ganz besonderen Ansprüchen an Material und Haltbarkeit genügen. Denn bei den späteren Aufnahmen darf kein Teil verrutschen oder die Schminke verlaufen, da das bei der Digitalisierung zu Problemen führen würde. Auch reflektierende Elemente sind tabu. Gefilmt wird nämlich vor einem sogenannten Green Screen. Die Tänzerinnen und Tänzer werden später am Computer "ausgeschnitten" und in eine digitale Umgebung eingefügt. "Die Tänzer sind das künstlerische Herz des Spiels", betont Choreografin Estelle Manas. Beim Choreografieren versucht sie, die Story des jeweiligen Songs nachzuerzählen und sich dabei mit den Map-Designern abzustimmen.
Stil und Choreografie werden zudem wesentlich durch Tänzer wie Jessy Oseux geprägt. Er ist Spezialist für Voguing, einen Tanzstil, der in den 1970er-Jahren in der schwarzen, homosexuellen Subkultur im New Yorker Stadtteil Harlem entstanden ist, und verkörpert einen blauhäutigen "Just Dance"-Coach mit dem skurrilen Namen Wanderlust. "Die Ausarbeitung einer Choreografie ist ziemlich anstrengend", berichtet er. "Man muss sehr fokussiert sein und jede Änderung direkt umsetzen." Da die Spieler sich möglichst exakt an die Vorgaben der Coaches halten sollen, müssen alle Bewegungen sehr präzise sein. "Das Schlimmste ist, dass man so viel warten muss", erzählt der sympathische Hüne mit den Dreadlocks. "In der Garderobe, beim Schminken, zwischen den Takes. Und dann musst du auf Zuruf sofort da sein und deine Leistung bringen." Dabei können die Aufnahmen zu einer Map schnell mal einen ganzen Tag dauern. Das Video muss nämlich möglichst durchgehend aufgezeichnet werden, weil es bei der anschliessenden Digitalisierung sonst zu Problemen kommen könnte, da die Einzelteile nicht mehr perfekt zusammenpassen.
