Inwiefern hat der "LEGO-Faktor" eigentlich das Design der offenen Spielwelt verändert?
Jon Dunsmoor: Ich denke, es gibt weit weniger Grenzen dadurch. Du kannst beispielsweise mit einem Fahrzeug einfach von einer Klippe direkt in einen Fluss springen und dann mit einem Boot weiterfahren. Oder du kannst einfach kurz zurück an Land fahren und im Offroad-Modus Gas geben. In den meisten Spielen hast du diese Optionen nicht. Wenn du da mit einem normalen Vehikel von der Strasse abkommst, verlierst du Tempo und Kontrolle. Fährst du ins Wasser, musst du den Wagen vielleicht neu setzen lassen. Solche Barrieren gibt es bei uns nicht. Alles, was ihr im Spiel seht, könnt ihr verwenden. Die Möglichkeit, das eigene Vehikel zu verwandeln, ist wirklich erfrischend.
David Msika: Es fügt aber auch ein strategisches Element hinzu. Wenn du beispielsweise vor dir eine Strasse und einen Fluss siehst, musst du überlegen, welche Route die bessere ist. Der Fluss mag zwar länger sein, aber zugleich fahren Boote schneller. Es gibt also viele Meta-Entscheidungen, die in "LEGO 2K Drive" reinspielen. Wenn du einfach nur die Story durchspielen möchtest, ist das nicht unbedingt entscheidend. Willst du darüber hinausgehen, werden diese Optionen umso wichtiger. Wir bestrafen dich für nicht für Experimente. Du bist nicht auf Strassen angewiesen. Trotzdem musst du immer wieder Entscheidungen treffen - beispielsweise, wo du neue Blocks zum Reparieren oder Boosten deines Fahrzeugs herbekommst. Das Spielen in der Open World verändert also deine Herangehensweise - ganz egal ob du nur erkundest, in einem Rennen bist oder ein Mini-Game absolvierst.
Open-World-Spiele tendieren oft dazu, dass es fast schon zu viele Aufgaben und Sammelobjekte gibt. Wie handhabt "LEGO 2K Drive" dieses Problem? Und wie stark ist die Karte bei euch mit Icons zugepflastert?
Jon Dunsmoor: Wir möchten Spieler nicht überfordern. Man soll nicht auf die Karte schauen und ausschliesslich Symbole sehen. Zum Start arbeitest du dich langsam an das Spiel heran. Sobald man den Sprung in das zweite Biom schafft, hat man alle Freiheiten. Alles ist im Grunde frei zugänglich. Wenn du etwas gefunden hast, taucht es auf der Karte auf. Es gibt auch Aufgaben, auf die dich das Spiel hinweist, damit du innerhalb der Biome Fortschritte erzielst. So funktioniert die Story.