Mass Effect Legendary Edition - Test / Review

Ein geiler Dreier?

Test Video Benjamin Braun getestet auf Xbox Series X/S

Guck mal, Konika!

Die Legendary Edition vereint nicht nur alle drei Hauptspiele der Trilogie inklusive eines Grossteils der Inhalte, die für die Originale später als DLC nachgereicht wurden, denn es gibt auch Kürzungen. Die beziehen sich allerdings nicht auf den Solomodus. Stattdessen fallen sämtliche Mehrspieler-Inhalte der Schere zum Opfer, womit allerdings auch der damals mit den Box-Versionen ausgelieferte Zugangscode zum sogenannten Cerberus-Netzwerk für Online-Spiele und digitale Extras wegfällt. Obgleich wir im Mehrspielermodus damals durchaus ein paar unterhaltsame Stunden verbracht haben, ist das aus unserer Sicht kein wirklicher Verlust. Denn die wahren Stärken der Reihe bestanden damals wie heute im Wesentlichen aus den Inhalten der Solokampagne.

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Mass Effect Legendary Edition

Ein bisschen Extrazeit könnt ihr dafür aber im gänzlich neuen Fotomodus verbringen. Darin könnt ihr entsprechend frei Schnauze die Kamera rotieren lassen und Szenen etwa aus Feuergefechten mit Filtern, Tiefenschärfe-Effekten und Co nach eurem Gutdünken anpassen. Ganz so weit bei den Einstellungsoptionen und Post-Processing-Geschichten, wie es etwa schon vor Jahren in der "Nathan Drake Collection" oder in der "Forza Horizon"-Reihe war, geht die Legendary Edition allerdings nicht. Wer besonders komplexe Fotomodi liebt, könnte also dezent enttäuscht werden und schnell die Lust verlieren. Eine nette Dreingabe ist der Fotomodus, der ausschliesslich innerhalb von Dialogsequenzen und (erwartungsgemäss) vorgerenderten Zwischensequenzen gesperrt ist, aber dennoch.

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Eine Sache sollten wir in Bezug auf die deutsche Fassung noch erwähnen: Die Sprecher bleiben unverändert, weshalb der männliche Shepard in Teil 1 entsprechend weiterhin mit einer anderen Stimme spricht als in den Fortsetzungen. Dialoge, in denen schon damals vereinzelte Voice-Samples fehlten, weisen mit der Neuauflage noch dieselben Lücken auf. Spielen könnt ihr auch die "deutsche Version" bei Bedarf natürlich auf Englisch und in anderen Sprachen. Ein bisschen schade dabei ist, dass man Sprachausgabe und Untertitel-Sprache nicht separat einstellen kann. Englische Sprachausgabe in Kombination mit deutschen Texten ist aktuell also schlichtweg nicht möglich.

Fazit

Electronic Arts und BioWare liefern mit der "Mass Effect Legendary Edition" eine weitestgehend einwandfreie Neuauflage der Shepard-Trilogie ab. Vor allem Teil 1 profitiert von der höheren Auflösung, den besseren Texturen, den neuen Effekten und der - im Gegensatz zum Xbox-360-Original - sauberen Performance. Hinzu kommen die spielmechanischen Verbesserungen, bei denen zwar überwiegend Kleinigkeiten angepasst werden, die das Spiel-Erlebnis in der Summe aber intuitiver und einfach besser machen. Für ein ultimatives Remaster hätte BioWare insbesondere Spielmechanik und Animationen noch etwas stärker anfassen müssen. Aber mit dieser Neuauflage darf man nicht nur als Fan absolut zufrieden sein, weshalb wir die Legendary Edition auch bedenkenlos allen Sympathisanten von erzählerisch und atmosphärisch starken, actionreichen Science-Fiction-Rollenspielen empfehlen können.

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