Mortal Kombat 11 - Test / Review

Eine grossartige Fortsetzung eines Kult-Games

Test Video Alain Jollat getestet auf PlayStation 4

Fazit

Vielleicht mag der Schritt von “Mortal Kombat X” zum neusten Teil nicht mehr so gross sein, wie seinerzeit jener vom Reboot zu Teil 10, da “Mortal Kombat X” wirklich ein grossartiges Spiel ist. Am Gameplay selbst wurden kleine, aber durchaus sinnvolle Veränderungen vorgenommen, optisch sieht das Spiel wirklich fantastisch aus, die musikalische Untermalung fällt an gewissen Stellen mitunter etwas ab, aber weiss dennoch zu überzeugen. So wirkt der wirklich gelungene elfte Teil vielleicht nicht so klasse, wie er ist, schlicht, weil sein Vorgänger bereits ein ebenso klasse Titel war.

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Vielleicht ist es aber auch das Fortschritssystem, das dazu gekommen ist. Die unterschiedlichen Währungen, das komplexe und nicht sehr intuitive Zusammenspiel von Ausrüstung und Augmentationen, die schlechten Erfahrungen, die wir Gamer in letzter Zeit mit Mikrotransaktionen gemacht haben… All das wirft ein nur zum Teil berechtigtes schlechtes Licht auf den Grind, den uns die Entwickler als Langzeitmotivation anbieten. Mit jedem Levelup erhalten wir Zeitkristalle, mit jeder täglichen Aufgabe Koins, wir können sogar die KI für uns in einem speziellen Modus kämpfen und Goodies verdienen lassen. Dieses Beigemüse wirkt allerdings nicht sehr intuitiv und da wir nicht so recht wissen, was wir tun müssen, um den Skin unserer Wahl freischalten zu können, wirkt das irgendwie “loot-boxig”, ohne dass im Spiel diese üblen Dinger überhaupt vorkommen. Ich kann mir nicht bewusst gewisse Gegenstände freischalten (mit Ausnahme der geringen Menge an zufällig im Shop auftauchenden Items), sondern muss sie grösstenteils in der Krypta erspielen, wobei ich nie weiss, was in einer Truhe steckt, die ich öffne.

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Damit keine Missverständnisse aufkommen: Ich finde es grossartig, dass uns “Mortal Kombat 11” mit so vielen Items belohnt. Da man sich die meisten Skins und sonstigen Goodies nicht mehr einfach mit dem Geldbeutel freikaufen lassen, sind sie wirklich wieder eine Belohnung im klassischen Sinne, ganz wie früher. Wer Zeit investiert, der kann stolz auf die neue Ausrüstung sein. Da nur kosmetische Items freigeschaltet werden, haben wir Gamer von Anfang an Zugriff auf das kompetitive Fighting-Game-Erlebnis und einzig unser Können entscheidet über Sieg oder Niederlage.

Leider geizt das Spiel mit dem verteilen der Ingame-Währungen und man kommt gefühlt nur sehr langsam voran. Das scheinen auch die Entwickler so zu sehen: Schon relativ rasch nach der Veröffentlichung des Spiels haben sie Besserung gelobt und wollen sowohl die Menge an ausgeschütteter Währung nach einem Kampf erhöhen, als auch den offenbar ungewollt hohe Schwierigkeitsgrad der Zeitturm-Herausforderung senken. Wie das unser Spielerlebnis beeinflusst wird sich zeigen.

So bleibt “Mortal Kombat 11” ein würdiger Nachfolger, der ein fantastischer Fighting-Erlebnis bietet (auch online), aber in der B-Note wegen eines zu komplexen und mitunter unübersichtlichen Fortschritssystem Kritik einstecken muss.

Ein Tipp noch zum Schluss: Kauft euch Frost nicht. Sie ist zwar zu Beginn gesperrt, wird aber relativ früh im Story-Modus freigeschaltet.

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