Returnal - Test / Review

Hardcore-Nische oder Actionfest für alle?

Test Video Benjamin Braun getestet auf PlayStation 5

Immer besser, immer weiter

Obgleich "Returnal" euch im Fall eines Pixeltodes beim Neustart der Zeitschleife mehr oder weniger aller zentralen Fortschritte beraubt, sind innerhalb eines Loops etliche Verbesserungen erreichbar. Das passiert überwiegend über die zufallsgenerierten Items. So sammelt ihr beispielsweise Liphium-Harz, womit ihr die maximale Unversehrtheit eures Raumanzugs verbessert - oder einfacher ausgedrückt eure Trefferpunkte. Andere Fundobjekte werten eure Technikstufe auf. Davon hängt einerseits der Schaden eurer Waffe ab (mitführen dürft ihr immer nur eine), aber auch die Stufe der Wummen, die ihr überwiegend in Beutetruhen findet. Ein bisschen Learning by doing ist auch dabei, da Kills ebenfalls den Technikwert leicht erhöhen und zudem einen positiven Einfluss auf eure Kenntnis des jeweiligen Waffentyps haben. Die Schiessprügel selbst ähneln denen herkömmlicher Militärwaffen wie Karabiner-Gewehren oder Schrotflinten. Allerdings verbrauchen sie keine Munition, überhitzen bei Dauerfeuer jedoch schnell. Jede Waffe verfügt über eigene Werte und Bonus-Eigenschaften sowie einen alternativen Feuermodus. Den könnt ihr nur nach einer längeren Cooldown-Zeit einsetzen und je nach Waffe etwa einen geraden Energiestrahl oder aber einen bogenförmigen Schwall an Kugeln abfeuern, die an Wänden in der Umgebung abprallen und weiterhin Schaden anrichten können.

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Neben neuen Waffen findet ihr in bestimmten Behältnissen zudem Artefakte, die (bis zum Tod) einen dauerhaften Bonus gewähren. Einer bringt etwa eine Chance von 20 Prozent, dass ein besiegter Gegner explodiert und dabei umherstehenden Feinden Schaden zufügt. Meist geht es aber um minimale Effekte, die man bei Selenes anfänglicher Unterlegenheit jedoch keinesfalls unterschätzen sollte. So lassen besiegte Gegner stets Obolit fallen, einen gelben Kristall, mit dem ihr an Fabrikatoren einmalig Verbrauchsobjekte herstellen oder sogar eure aktuelle Unversehrtheit um 25 Prozent erhöhen könnt. Das Obolit der getöteten Feinde kann zwar durch einfaches Drüberlaufen eingesammelt werden, aber nur in unmittelbarer Nähe und lediglich innerhalb einer kurzen Zeitspanne von meist nur wenigen Sekunden. Ihr könnt euch vorstellen, dass das mitten im Gefecht sehr riskant werden kann. Eines der Artefakte erhöht die genannte Zeitspanne zwar bloss um drei Sekunden, aber genau die können entscheidend sein, um am Ende möglichst viel vom raren Obolit ins Inventar wandern zu lassen.

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Im Spiel gibt es von Truhen und Items auch immer wieder verseuchte Exemplare. Solltet ihr sie dennoch öffnen oder etwa verseuchtes Harz verwenden, müsst ihr mit einer Fehlfunktion eures Anzugs rechnen. Wie genau die aussieht, wisst ihr vorher nicht. Wer Glück hat, bekommt es lediglich mit einer gestörten Kartenansicht zu tun, die euch nur begrenzt einschränkt. Es kann jedoch sein, dass eure maximale Unversehrtheit reduziert wird. Diese Fehlfunktionen könnt ihr durch seltene Verbrauchsobjekte bereinigen. Alternativ gilt es dafür eine kleine Challenge zu erfüllen, also zum Beispiel eine bestimmte Anzahl an Feinden töten oder ein Objekt an einem Fabrikator herstellen. Darüber hinaus gibt es die Parasiten, die entfernt an die Face-Hugger aus "Alien" erinnern. Die geben im Regelfall permanent sowohl einen Buff als auch einen Debuff. Bei ihnen seht ihr aber normalerweise zumindest vor der Verwendung, welche Vor- und Nachteile ihr erhaltet.

Während ihr Harz, Artefakte, Technikstufe und bessere Schusswaffen nach einem Tod verliert (Parasiten und Fehlfunktionen natürlich auch) und sämtliche damit verbundenen Fortschritte im nächsten Versuch erneut erzielen müsst, nimmt euch "Returnal" aber nicht alles ab. Die Standardpistole, obwohl ihr sie mit Selene am Anfang manuell einsammelt, bleibt genauso erhalten wie ein Schwert. Die Nahkampfwaffe ist recht stark und vermag kleinere Gegner meist mit einem Hieb umzuhauen. Ihr braucht sie später obendrein, um den Schutzschild von Feinden zu zerstören. Schusswaffen können dem Ding nichts anhaben. Zudem gehen storyrelevante Inventarobjekte nicht flöten. Ihr müsst euch etwa den roten Schlüssel, den ihr für den Zugang ins zweite Gebiet benötigt, nicht zweimal vom ersten Boss holen. Vom Startpunkt bis zum nächsten Boss müsst ihr aber quasi immer einen perfekten Run hinlegen, um überhaupt in den Genuss dieser Erleichterungen zu kommen.

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