South Park: Der Stab der Wahrheit

Come on down to South Park and meet some friends of mine

Test Katja Wernicke getestet auf PlayStation 3

F$%*ing-A**hole-Targeting-System

Da „South Park - Der Stab der Wahrheit“ ein klassisches Rollenspiel ist, muss man ja nichts mehr sagen. Weit gefehlt, denn die Entwickler von Obsidian Entertainment haben bekannte Rollenspiel-Elemente ein Stück umfunktioniert. Nachdem sich der Spieler langsam oder in Renn-Geschwindigkeit an die Gegner anschleicht, findet der Kampf selber auf einem Kampfplatz statt - perfekt eingeläutet mit Donnergrollen und Blitzen. Pro Zug ist es möglich einen Gegenstand zu verwenden und eine Attacke auszuführen - sowohl für sich selber oder für einen aus fünf auswählbaren Begleitern. Die Angriffe, welche sich je nach Ausgangsklasse (Jude, Magier, Dieb, Krieger) unterscheiden, bestehen entweder aus Furz-Attacken oder aus mehr oder weniger normalen Bewegungen. Wird ein Gegner ausgesucht, muss durch zeitlich perfektes Beherrschen der Skills zugehauen oder geblockt werden. Spielereien wie Konterangriff, Debuffs wie ‚Angewidert‘ oder Begleiter-Tausch sind natürlich inklusive. Ein rundenbasierter Kampf erscheint immer einfacher, muss aber in diesem Fall wirklich gelernt werden. Das Blocken ist schwieriger als gedacht und wann welcher Spell sinnvoll ist, muss ebenfalls ausgelotet werden. Manchmal hilft auch nur noch eine Beschwörung von Mr. Hankey oder Jesus, die mit ihren „Nur-1x-pro-Tag“-Angriffen jeden Gegner umhauen, ausser Bossen, denn vor diesen haben sie Angst. Oder die verschiedenen Stärke-, Heil-, Mana-, Wiederbelebungs- sowie Tempotränke, wobei es sich hier eher um Nahrungsmittel wie Käsebällchen, Zucker oder Kaffee handelt.

Hinter all diesen Möglichkeiten stecken nicht nur langweilige Schwertangriffe, da sich jede Attacke mit dem ausgerüsteten Gegenstand etwas verändert. Gleichzeitig können weitere durch das Level-System erlangt beziehungsweise ausgebaut werden. Sicherlich, humorvolle Angriffe wie „Der Atem des Drachens“, der letztendlich eine angezündete Wunderkerze ist, sehen zwar gut aus, aber dennoch ist das Kampfsystem nach ein paar Runden eingängig und wenig komplex. Zudem erscheint die Schwierigkeit gerade zu Beginn des Spiels sehr viel höher als am Ende - umgedreht hätte es uns besser gefallen, gerade da das Problem in allen drei Schwierigkeitsgraden auftritt. Ebenso fühlt sich die Fähigkeiten-Auswahl zu Anfang ungenau an, da die Cursorbewegungen nicht immer eindeutig sind. Gefallen hat dennoch das dreistufige Levelsystem: Neben der Auswahl an verschiedenen Stofffetzen, die die Ausrüstung aufwerten (Mehr Schaden, Mehr Rüstung etc.), und den generellen LevelUp-Möglichkeiten, lassen sich passive Fähigkeiten durch das Erlangen von vielen Freunden freischalten. Es lohnt sich also nicht nur für eine Trophäe mit ganz South Park befreundet zu sein. Ein Bonus von mehr Leben oder doppelt so viel Schaden macht sich sicherlich schnell bemerkbar. Neben den normalen Kämpfen gegen Elfen, Düsterwölfe oder Nazi-Zombies erwarten den Spieler abwechslungsreiche, knifflige und einfach herrlich komische Bosskämpfe. Gerade der Endkampf sollte jedem Serien-Fan ein Lachen auf den Mund zaubern. In Abhängigkeit von eurer Ausrüstung (ein Alufolien-Hut ist doch was, oder?), eurem Begleiter und vor allem der eigenen Reaktionsgeschwindigkeit gestalten sich viele Kämpfe einzigartig, da die Gegner jeweils andere Taktiken verlangen.

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