The Last Oricru - Vorschau / Preview

Das Soulslike-Abenteuer im Hands-on

Vorschau Benjamin Braun

Für so manchen Entwickler dient "Dark Souls" oder "Bloodborne" förmlich als Blaupause für deren eigene Werke. Für "The Last Oricru", das kommende Action-RPG des Studios Gold Knights, sind Soulslike-Abenteuer ebenfalls eine wichtige Inspirationsquelle. Das Rollenspiel aus Tschechien ist jedoch deutlich temporeicher und zugänglicher und bietet zudem ein äusserst vielversprechendes Entscheidungssystem mit stark nonlinearem Story-Verlauf.

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Wenn es einen Bereich gibt, in dem Computer- und Videospiele das Potenzial des Mediums nur zum Teil ausreizen, dann ist es das Storytelling. Denn (Ausnahmen bestätigen die Regel) erzählerisch verlaufen die meisten Games recht linear und treiben die Geschichte zudem oft wie Filme primär durch Zwischensequenzen voran. "The Last Oricru" geht einen anderen Weg. Hier trifft der Spieler ständig direkte und indirekte Entscheidungen, die nicht nur den Verlauf der Handlung massgeblich beeinflussen, sondern auch die Spielwelt teils radikal verändern. Warum uns das Konzept von "The Last Oricru" ziemlich anmacht, das unter anderem Soulslike-inspirierte Kampfsystem aber nicht ohne Tücken auskommt, schildern wir euch anhand unseres mehrstündigen Hands-on in Prag.

Science-Fiction trifft Fantasy

"The Last Oricru" versetzt euch in eine mittelalterlich anmutende Spielwelt, die klassische Elemente aus Fantasy-RPGs mit Science-Fiction würzt. Letzteres findet sich primär in der Hintergrundgeschichte wieder, die eher nebulös beginnt. Wir beobachten unseren offenkundig menschlichen, männlichen Helden, der von Aliens in eine Apparatur gesteckt wird, die womöglich die Ursache für dessen Unsterblichkeit ist - letztere nach dem Prinzip der Soulslike-Spiele! Ihr könnt also im Kampf oder durch einen Sturz ins Wasser sterben, werdet jedoch unmittelbar danach an mechanischen Rastpunkten wiederbelebt, die ebenfalls mit den Aliens in Verbindung stehen.

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Eure Aufgabe in der Welt ist ebenfalls nicht gänzlich klar. Fest steht, dass ihr deren Schicksal entscheiden werdet, was in Kooperation mit einer der verfeindeten Fraktionen oder auch im Alleingang gegen sie alle möglich ist. Die beiden Hauptfraktionen sind das königliche Volk der Naboru und das Rattenvolk der Ratkins. Letztere wecken womöglich deutlich mehr Sympathien beim Spieler, denn sie sind in dieser Welt die Unterdrückten und werden von den Naboru teils wie Sklaven gehalten. Auf welche Seite ihr euch schlagt, überlässt "The Last Oricru" jedenfalls komplett euch. Es gibt sogar eine dritte, hier nicht näher beschriebene Fraktion, deren Ziel ihr euch auf die Fahne schreiben könnt. Diese Option allerdings steht wohl ausschliesslich bei bestimmten Aktionen im Prolog zur Verfügung, wie uns die Entwickler verraten. Darauf aufmerksam gemacht haben sie uns allerdings erst, nachdem wir uns diese Option bereits verschlossen hatten.

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Ihr trefft aber nicht automatisch eine Entscheidung etwa für Naboru oder Ratkins, sondern im Laufe der Kampagne weitere Entscheidungen, durch die eure sich anbahnenden Bünde doch wieder hinfällig werden können. In einem Fall, wir kommen später darauf zurück, sollen wir im Auftrag der Naburo-Königin einen Ratkin-General ausschalten, können ihn aber auch zunächst besiegen und dann laufen lassen. Diese Wahl bringt uns dann natürlich Pluspunkte bei den vermenschlichten Riesenratten, die Königin wird darüber hingegen "not amused" sein. Euer Pfad durch die Kampagne kann also ständig kleinere und grössere Abzweigungen nehmen, was laut den Entwicklern in eines von ganzen zehn möglichen Enden münden soll. Hoffentlich haben sich die Macher damit nicht übernommen. Zwar kann bei einem so komplexen System jedes Ende glaubwürdig sein, doch ob es dann immer befriedigend ist, bleibt abzuwarten.

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