XCOM: Chimera Squad - Test / Review

Der Feind meines Feindes

Test Video Joel Kogler getestet auf PC

Einer für alle, alle für einen

Anders als noch im Vorgänger verwaltet ihr hier nicht eine ganze Armee, sondern nur ein Sonderkommando. Ihr könnt zwar immer noch neue Technologien erforschen und euer Budget in Upgrades für Rüstungen und Waffen investieren, das Bauen einer eigenen Basis fällt aber weg. Stattdessen liegt der Fokus jetzt auf dem geschickten Einsatz eures recht kleinen Teams. Ihr könnt bis zu vier Agenten in Missionen schicken und verbleibende Einheiten trainieren, um ihre Werte zu verbessern, sie losschicken, um Ressourcen zu sammeln, oder sie unterstützend bei der Entwicklung neuer Upgrades einsetzen. Jede Option ist wertvoll und kann euch das Leben in City 31 erleichtern, doch ihr werdet nie genug Einheiten haben, um alles abzudecken. Viel wurde hier nicht verändert, noch immer wählt ihr auf einer Karte die nächste Mission aus, versucht regionales Chaos einzudämmen und zu verhindern, dass die Panik in der Stadt steigt. Trotzdem spielt sich "XCOM: Chimera Squad" deutlich anders und reduziert die Zeit zwischen den taktischen Kämpfen, ohne wirklich an Tiefgang zu verlieren.

Jeder Schuss zählt

Screenshot

Die Kämpfe laufen ebenfalls deutlich anders ab. Die weitläufigen Schlachtfelder der Vorgänger sind Geschichte. In diesem urbanen Setting ist Platz oft begrenzt, und hinter jeder Ecke und jeder Tür könnte ein neuer Feind lauern. Hier kommt die neue "BREACH"-Mechanik ins Spiel. Die Missionen sind in einzelne Feuergefechte unterteilt, und als Spezialeinheit beginnt ihr diese Scharmützel immer gut vorbereitet. Ihr positioniert eure Einheiten an verschiedenen Eintrittspunkten zum nächsten Raum und stürmt diesen dann per Knopfdruck. Bei diesem Ansturm kriegt jeder eurer Agenten eine Aktion, meistens einen Schuss, der bereits kritische Gegner ausschalten kann. Erst dann geht der Kampf los. Veteranen der Reihe merken aber sofort, dass sich auch hier einiges geändert hat, denn die Kämpfe werden nicht mehr abwechslungsweise zwischen euch und den Gegnern ausgetragen. Stattdessen hat jede Einheit eine Initiative, die bestimmt, wann ein Charakter an der Reihe ist. Zwar wechselt das noch immer zwischen Freund und Feind ab, ihr müsst aber jetzt einplanen, dass nach jedem eurer Züge sich ebenfalls ein Feind bewegt. Viele der Fähigkeiten eurer Agenten zielen genau darauf ab, diese Initiativreihenfolge zu manipulieren, etwa indem ihr Gegner festsetzt oder einem Verbündeten eine sofortige Aktion erlaubt. Obwohl diese Änderungen von aussen eher klein wirken, variieren sie das Gameplay stark. Durch die kleineren Kampfarenen könnt ihr euch nicht mehr auf Scharfschützen verlassen, die euer Team decken, und die Gegner kommen meist aus mehreren Richtungen zugleich. Die neue Reihenfolge wirkt deutlich natürlicher und macht die Kämpfe dynamischer, birgt aber auch sehr viel neues Potenzial für Fehler, wenn ein Agent potenziell vier gegnerische Aktionen abwarten muss, bis er sich wehren darf. Auch hier gilt: "XCOM: Chimera Squad" ist deutlich actionlastiger als noch der Vorgänger, bietet aber gerade deswegen noch mehr Tiefe und erfordert eine deutlich taktischere und oft riskantere Herangehensweise als in "XCOM 2".

Kommentare

XCOM: Chimera Squad Artikel