Another Code: Recollection - Test / Review

Gelungenes Serien-Remake?

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Vor beinahe 15 Jahren erforschte Ashley Mizuki Robins zum bislang letzten Mal ihre Familiengeschichte. Mit "Another Code: Recollection" kehrt sie nun in Form eines echten Remakes für die Switch zurück. Was euch erwartet und ob sich das zweiteilige Adventure auch oder gerade für Kenner der Originale lohnt, erfahrt ihr in diesem Test.

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Der DS und dessen Nachfolger sind spätestens seit 2020 praktisch tot, und Nintendo konzentriert sich vollständig auf die hypererfolgreiche Switch. Wohl auch deshalb bringt der japanische Publisher immer mehr Klassiker früherer stationärer Konsolen und Handhelds auf die Hybridplattform, die auf dem besten Weg ist, sogar die Verkaufszahlen der PlayStation 2 zu übertreffen. Mit "Another Code: Recollection" erscheint nun eine technisch und inhaltlich komplett erneuerte Sammlung der zweiteiligen Adventure-Reihe, die bei uns mit "Another Code: Doppelte Erinnerung" 2005 auf dem DS startete und 2009 mit "Another Code: R - Die Suche nach der verborgenen Erinnerung" ein vorläufiges Ende fand. Bis jetzt!

Alles neu macht die Recollection

Die "Another Code: Recollection" ist weit mehr als eine einfache Neuveröffentlichung der beiden Adventures, die einst für DS und Wii erschienen. Im Kern ergründet ihr wie gehabt die Familiengeschichte von Hauptfigur Ashley, die euch zunächst auf die Insel Blood Edward Island und in der zwei Jahre später spielenden Fortsetzung "Die Suche nach der verborgenen Erinnerung" zum Lake Juliet führt. Separat spielen könnt ihr die beiden Teile indes leider nicht. Die beiden Handlungsabschnitte von "Another Code: Doppelte Erinnerung" und "Another Code: R - Die Suche nach der verborgenen Erinnerung" gehen hier fliessend ineinander über. Ihr müsst also zwingend die Handlung von Teil 1 abschliessen, um Teil 2 beginnen zu können.

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Abgesehen von den grundlegenden Parallelen bezüglich der Schauplätze oder der Begegnung mit dem jugendlichen Geist D., dessen Schicksal ihr ebenfalls aufklärt, ist hier aber praktisch alles neu. So steuert ihr Ashley schon in Teil 1 aus einer Verfolgersicht statt Vogelperspektive durch das Herrenhaus der Familie Edwards und die anderen Locations, was aufgrund der deutlich zu nahe am Charakter klebenden Kamera manchmal nerven kann. Hier erwarten euch zudem komplett neue Zwischensequenzen in Form von deutlich aufwendiger inszenierten Comic-Sequenzen, wobei die Rückblenden in die Vergangenheit zumeist lediglich aus einer Aneinanderreihung von Standbildern bestehen, die die Dramatik mancher Szenen nur begrenzt untermauern. Hinzu kommt eine neue Sprachausgabe, bei der lediglich ein paar Dialogfragmente etwa bei der Untersuchung von Umgebungsobjekten in der Nahansicht nicht vertont sind. Bedauerlicherweise gibt es Voiceovers nur auf Japanisch und Englisch. Wer auf Deutsch angewiesen ist, muss sich mit einer reinen Textübersetzung begnügen.

Schon allein damit oder mit der neu arrangierten Musik hätte sich "Another Code: Recollection" den Status als echtes Remake verdient. Da die Entwickler aber auch die Story mehr als nur in hier nicht näher beschriebenen Nuancen verändern, bietet "Another Code: Recollection" ein in weiten Teilen neues Spiel-Erlebnis - ganz besonders, da euch hier fast ausnahmslos komplett neue Rätsel und Nebenaufgaben erwarten.

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