Avatar: Frontiers of Pandora - Test / Review

Gelungene Adaption oder Lizenzgurke?

Test Video Benjamin Braun getestet auf PC

Ein Videospiel auf Basis einer Megalizenz ist bekanntlich kein Qualitätsgarant. In seinem neuesten Werk liefert das Studio hinter dem Koop-Hit "The Division" gut aussehende Open-World-Action. Ob "Avatar: Frontiers of Pandora" auch erzählerisch und spielerisch überzeugen kann, erfahrt ihr in unserem Test.

Screenshot

Im ersten von (bislang) zwei "Avatar"-Kinofilmen von James Cameron kommt der Name nicht von ungefähr. Denn Hauptfigur Jake Sully ist ein Mensch, der über eine futuristische Apparatur in der Lage ist, den Körper eines Na'vi, jener grossgewachsenen humanoiden Ur-Einwohner des fernen Planeten Pandora, sozusagen fernzusteuern. In diesem Körper einer fremden Spezies und deren Welt muss er sich also zunächst einleben und erlebt die regelrecht verwunschene Flora und Fauna des Planeten quasi ohne Vorkenntnisse. In "Avatar: Frontiers of Pandora" ist Letzteres praktisch genauso. Aber es gibt einen entscheidenden Unterschied: Hier seid ihr ein echter Na'vi, der von den menschlichen Invasoren grossgezogen wurde und nach einem hier nicht näher beschriebenen Zwischenfall erstmals das Land seiner Ahnen betritt und in Kontakt mit deren reichhaltiger Kultur kommt. Und es gibt noch eine Gemeinsamkeit: Die Invasoren, die sogenannten Himmelsmenschen, sind nur dort, um den Planeten auszubeuten . und eure Aufgabe im Open-World-Actionspiel von Ubisoft Massive besteht darin, den Feinden eures Volkes das Handwerk zu legen.

Eine neue Perspektive

Wie eingangs bereits angedeutet, spielt "Frontiers of Pandora" zwar in derselben Welt wie die Kinofilme von James Cameron, erzählt allerdings nicht einfach deren Handlung nach. Hier seid ihr, anders als Jake Sully, die Hauptfigur der Filmvorlage, ein geborener Na'vi. Im Spiel seid ihr allerdings unter der Obhut der sogenannten Himmelsmenschen aufgewachsen, die euch für ihre Zwecke umerziehen wollen und euch wie Gefangene in einer Forschungseinrichtung halten. Wie die Welt ausserhalb der Einrichtung aussieht, wisst ihr nicht - und auch wenig über die Kultur eures eigenen Volkes. Das alles lernt ihr später als bereits erwachsener Na'vi schliesslich kennen, als euch unter hier nicht näher beschriebenen Umständen die Flucht aus eurem Gefängnis und aus den Fängen des eher blassen Oberbösewichts John Mercer gelingt.

Screenshot

Interessant ist diese Ausgangssituation in jedem Fall, gerade auch, da ihr wie Jake Sully die Welt erst kennenlernen müsst, aber eben aus der Perspektive von jemand, der das alles schon in seiner Kindheit hätte erleben sollen. Die Inszenierung des Einstiegs gelingt den Entwicklern allerdings nur begrenzt. Teils lange und langweilige Dialoge sowie wenig spektakuläre Cutscenes erwarten euch, zumal ihr ohne echte Einleitung mitten in die genannte Situation geworfen werdet. Man kann das gewiss auch anders empfinden, aus unserer Sicht umschreibt der Begriff "holprig" den Einstieg aber sogar eher zurückhaltend. Aber keine Sorge: Sobald ihr nach relativ kurzer Zeit erstmals die Aussenwelt betretet, wird es besser. Mit teils zu langen, manchmal sogar dümmlichen Dialogen müsst ihr aber auch im späteren Verlauf leben. Selten haben wir in einem Actionspiel so sehr mit der Skip-Funktion für Gespräche und Zwischensequenzen geliebäugelt wie hier. Aber da es diese Möglichkeit quasi immer gibt und ihr bei deren Nutzung meist kaum etwas Wesentliches verpasst, ist das alles halb so wild.

Kommentare

Avatar: Frontiers of Pandora Artikel