Back 4 Blood - Test / Review

Endlich Zombie-Nachschub von den "Left 4 Dead"-Erfindern

Test Video Sönke Siemens getestet auf PlayStation 5

Abwechslungsreiches Missionsdesign, aber keine Mods

In Sachen Level- und Missionsdesgin schlägt sich "Back 4 Blood" ebenfalls gut. Vor allem im ersten Spieldurchlauf freut man sich immer wieder, welch coole Ideen die Kalifornier aus dem Ärmel zaubern. Ein tolles Beispiel hierfür ist die Mission "Blitz in der Bar". Um Überlebenden die Flucht aus einem von Zombies belagerten Ort zu ermöglichen, muss das Team die Aufmerksamkeit der Horde auf sich lenken. Und wie macht man das am besten? Na klar, indem man eine verstaubte Jukebox anwirft und die komplette Untoten-Meute im Ort mit voll aufgedrehter Musik in eine gut zu verteidigende Bar lockt - in diesem Fall unter anderem mit dem spätestens seit "Pulp Fiction" Kult gewordenen Song "Misirlou".

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Aber auch spätere Missions-Ideen sind gelungen und reichen vom Transport wichtiger Versorgungsgüter quer durch einen Level über das Verbarrikadieren einer einsamen Kirche bis hin zum Lokalisieren und Sprengen von Zombie-Nestern. Schade nur, dass die Macher bestimmte Level-Abschnitte zuweilen mehrfach verwursten und die Umgebungen insgesamt nur wenig interaktive Fallen bereithalten. Konkurrenztitel wie etwa "Zombie Army 4" haben in letztgenanntem Punkt klar die Nase vorn.

Auch schade: Anders als "Left 4 Dead" unterstützt "Back 4 Blood" keine Mods - und das soll sich nach aktuellem Stand auch nicht ändern. Offizielle DLCs soll es aber geben. Kaufen muss die im Koop-Modus dann übrigens nur der Host einer Partie, denn die übrigen drei Teilnehmer daddeln kostenlos mit.

Fazit

Wer "Left 4 Dead" liebte und sich damit abfinden kann, dass Spezialzombies im Koop-Modus nicht von anderen Onlinespielern gesteuert werden, wird auch mit "Back 4 Blood" eine Menge Spass haben. Sei es nun der recht üppige Umfang der Kampagne, die über weite Strecke gelungene Abwechslung beim Level- und Missionsdesign, das ausgeklügelte Kartensystem, die Vielfalt an Waffen, Gadgets und Cleanern, das prima implementierte Crossplay inklusive Ingame-Sprachchat oder die saubere technische Umsetzung: "Back 4 Blood" wird noch lange Zeit auf unserer Redaktions-PS5 schlummern.

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Dass es dem Spiel nicht gelingt, in noch höhere Wertungsregionen vorzudringen, hat mit zahlreichen Kritikpunkten zu tun, die sich leider nicht von der Hand weisen lassen. Ein Splitscreen-Modus etwa fehlt komplett, der Schwierigkeitsgrad ist in einigen Missionen noch etwas unausgegoren, die Solokampagne setzt zwingend eine Online-Verbindung voraus, sämtlicher Sprachchat wird vom Hersteller "zur Sicherheit der Nutzer und Verbesserung der Dienstleistungen" aufgenommen, und die Qualität der Bot-KI im Einzelspielermodus schwankt teils beträchtlich.

Warum zum Beispiel heilt sich ein verwundeter Bot, der direkt vor einem Medikit-Kasten steht, nicht selbst, sondern erst dann, wenn ich ihm den Befehl dazu gebe? Warum ignorieren die Bots meine Anweisung, Fenster zu verbarrikadieren? Diese und andere Probleme gehen die Entwickler in den nächsten Wochen hoffentlich noch an. Sollte das gelingen, könnt ihr euch gern noch drei bis vier Wertungspunkte dazudenken. Und der PvP-Modus? Der ist solide, konnte uns bisher aber nur bedingt mitreissen.

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