Battlefield 1 - Vorschau

Roter Baron, Lawrence von Arabien und das Donnern von Verdun

Vorschau Benjamin Kratsch

Fazit:

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Mit der Weltpremiere von „Battlefield 1“ hat Electronic Arts einen Volltreffer gelandet und nicht nur die Presse wurde mehr als positiv von der ersten Demo überrascht, auch die sonst ja eher kritischen Youtube-Zuschauer haben am Sonntagabend bereits 847.000 Mal den Like-Button gedrückt, auch wenn sie nur den sehr kurzen Teaser-Trailer sehen konnten. Was uns jedoch gezeigt wurde, überzeugte vor allem in seiner Vielfalt: Wir können Artillerieschläge rufen und Gebiete mit Senfgas einnebeln. Wir können Schlachtschiffe steuern und aus allen Batterien Küstenabschnitte unter Beschuss nehmen, doch „Battlefield 1“ funktioniert nicht nur auf dieser Makroebene, auch an der Mikroebene hat DICE stark geschraubt. Der Nahkampf ist sehr viel brutaler und detaillierter als noch in „Battlefield 4“. Geht euch im Grabenkampf die Munition aus, muss schon mal der Klappspaten herhalten um einen Gegner nach hinten umzuhauen und dann mit Schüssen aus der Pistole final auszuschalten. Ihr könnt sogar eine Art Keule einsetzen, die mit rostigen Nägeln gespickt ist und hässliche Wunden am Kopf des Gegners hinterlassen. Auch das Waffenarsenal muss sich nicht verstecken: Repetiergewehre, leichte MGs, schwere Maschinengewehre, Flammenwerfer, Schrotflinten, Präzisionswaffen und Panzerknacker. Ähnlich variantenreich sieht es unter den Panzern aus, da gibt’s die richtig dicken Brummer wie den deutschen Sturmpanzerwagen A7V, der wie eine rollende Festung wirkt.

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Oder den gefürchteten Mark 1 der Briten, dem die Franzosen lange Zeit nichts entgegenzusetzen hatten. Ohnehin dürften die Fraktionen unterschiedlicher als je zuvor ausfallen, weil die französische Armee beispielsweise keine schweren Panzer hatte, sondern lediglich normale Fahrzeuge gepanzert und mit Turm ausgestattet hat. Paris setzte damals eher auf Mobilität und schnelle Nadelstiche, man war nicht auf einen Stellungskrieg vorbereitet, der Monate und Jahre dauern und den Franzosen 377.000 Leben kosten sollte. Weiter geht’s in der Luft, die Dogfights werden richtig Laune machen, allerdings auch Können erfordern, denn Fokker & Co. sind schwer zu fliegende Maschinen, die zwar extrem schnell wenden und sehr flexibel sind, aber eben auch nicht besonders viele Treffer aushalten. Die Qualität der Kampagne zu beurteilen ist aktuell übrigens noch nicht möglich, davon haben wir schlicht zu wenig gesehen. DICE weiss aber sicherlich, dass sie gerade auf der narrativen Ebene Nachholbedarf haben und dringend ein fähiges Autorenteam engagieren sollten. Schliesslich bietet der 1. Weltkrieg Futter für richtig emotionale und traumatische Geschichten aus sehr vielen unterschiedlichen Perspektiven, von Verdun über Italien bis Russland und ins Osmanische Reich.

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