Dead Space Remake - Test / Review

Exzellente Klassiker-Neuauflage

Test Video Benjamin Braun getestet auf Xbox Series X/S

Serientypisches Kampfsystem

Das Kampfsystem des Remakes entspricht weitgehend dem der Originalversion. Lediglich das Steuerungslayout verändert sich (meist zum Besseren) in Nuancen, etwa dass nun per Stickklick gesprintet wird. Ihr steuert Isaac jedenfalls wie gehabt ausnahmslos aus einer Verfolgerperspektive und zerlegt eure Gegner buchstäblich mit dem legendären Plasmacutter, der horizontale und vertikale Schüsse erlaubt, oder dem rotierenden Schneideblatt eures Rippers. Ihr trennt also gezielt Gliedmassen ab, da die Feinde nur so nennenswerten Schaden erleiden. Kombiniert wird das Ganze mit (eher unbedeutenden) Nahkampfangriffen sowie mit dem Einsatz von Kinese- und Stase-Modul. Per Kinese könnt ihr verschiedene Objekte an euch heranziehen und dann auf die Monster schleudern. Das können in der Umgebung platzierte Rotoren der Klimaanlage sein, explosive Fässer oder auch abgetrennte Körperteile der Necromorphs, die nicht selten ziemlich scharfkantig sind. Mit dem Stase-Modul, das ihr über Energie an Stationen oder über spezielle Inventarobjekte aufladen müsst, könnt ihr wiederum Monster stark verlangsamen, um besser zielen zu können. Bei manchen, extrem schnellen Feinden ist die Stase sogar überlebenswichtig. Schiesst ihr zusätzlich die Beine weg, müssen die Biester mühsam über den Boden robben. In Kombination mit der Stase könnt ihr die Viecher dann auch munitionssparend mit eurer Stampfattacke in Stücke treten. Serienveteranen kennen das Prinzip der Kämpfe also ziemlich gut, und "Dead Space"-Neulinge bekommen damit ein ziemlich cooles und reichlich blutiges System.

Identisches Arsenal, neue Fortschrittsoptionen

Das Arsenal ist mitsamt Flammenwerfer, Energiekanone oder dem MG-artigen Impulsgewehr recht vielfältig, zumal jede Knarre wie gehabt einen primären und sekundären Feuermodus besitzt. Direkten Zuwachs in Form komplett neuer Waffen im Vergleich zum Original gibt es nicht. Dafür allerdings sind insbesondere für den Plasmacutter neue freischaltbare Funktionen vorhanden. Eine davon gewährt euch eine hohe Chance, Gegner bei Treffern zusätzlich in Brand zu stecken. Eine weitere verbessert den im Original kaum nützlichen Schwinger mit dem Cutter. Der macht zwar wie gehabt eher wenig Schaden, mit der neuen Verbesserung könnt ihr die meisten Gegner damit allerdings umwerfen, was euch entsprechend einen nicht zu verachtenden Vorteil gibt.

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Überhaupt ändert sich einiges an der Art der Freischaltung und Aufwertung der Waffen und anderer Ausrüstungsteile. So landen nun sämtliche der meist werkzeugartigen Schiessprügel direkt in eurem Inventar - im Original gab es abgesehen vom Plasmacutter zunächst nur das dazugehörige Schema, mit dem ihr gegen Credits die Waffen an den Shops auf Wunsch freischalten könnt. Für die Aufwertung benötigt ihr wie gehabt Energieknoten, die ihr an Werkbänken einsetzt, um zum Beispiel den Schaden, die Munitionskapazität oder die Nachladegeschwindigkeit zu erhöhen - oder eben die zuvor genannten neuen Zusatzfunktionen für den Cutter zu aktivieren. Im Remake könnt ihr in den Levels zwar mehr Energieknoten als früher finden, ihr braucht allerdings auch mehr für die vollständige Aufwertung der Waffen. Ihr könnt die einzelnen Waffen also nicht schneller aufs Maximum bringen und euch dadurch früh einen zu grossen Vorteil holen. Im Remake ist der "Bauplan" zudem nicht von Beginn an komplett verfügbar. Dafür müsst ihr zunächst verschiedene Upgrade-Schemata finden, um Zugriff auf sämtliche Knotenpunkte zu erhalten.

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Ähnliche Anpassungen gibt es beim Anzug. Die Schemata für die höheren Stufen erhaltet ihr automatisch wie im Original, müsst für die Freischaltung aber ordentliche Mengen an Credits blechen. Zudem sind mit dem Anzug nun nicht mehr bloss Verbesserungen für den Luftvorrat (zwecks Ausflügen im Vakuum) oder für die Trefferpunkte verbunden, sondern auch die im Original separierten Aufwertungen für Kinese- und Stase-Modul. Es kommt durch das Mehr an Energieknoten also nicht zu einer gravierenden Verschiebung der recht ausgeglichenen Spielbalance. Es bleibt allerdings eher ein Nachteil, gleich mehrere Waffen auf einmal auszurüsten und die Knoten gleichmässig auf mehrere Knarren zu verteilen. Insbesondere entsteht ohne den Fokus auf eine, maximal zwei Waffen deutlich schneller ein Nachschubproblem. Je mehr Waffen (weiterhin maximal vier auf einmal) ihr gleichzeitig bei euch tragt, desto stärker wird nämlich das Munitions-Loot verteilt. Ihr erhaltet also für alle "ein bisschen". Konzentriert ihr euch hingegen auf eine der Waffen, gibt es nicht so schnell Nachschubschwierigkeiten oder einen Platzmangel im begrenzten Inventar. Um verstärkt Munition für eure liebste Waffe aus Beutetruhen oder von besiegten Gegnern zu erhalten, reicht es, die anderen Teile im Shop einzulagern - wiederverkaufen wie im Original ist nicht mehr möglich. Diesen "Trick" könnt ihr also auch im Remake immer noch anwenden. Bedenken müsst ihr dabei jedoch, dass das die fürs Genre typischen Mangelerscheinungen geringfügig torpedieren kann.

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