Dust 514

Zwischen Genie und Wahnsinn

Artikel Alain Jollat

Auf die Vorfreude folgt die Ernüchterung

Konsoleros verstanden unter einer Beta-Phase bis anhin eher das, was PC-Gamer unter einer Multiplayer-Demo verstehen: Kurz vor Erscheinen des fertigen Spiels dürfen wenige Tage lang alle oder einzelne Mulitplayer-Modi und -Karten angespielt werden. Kleinere Bugs werden unter Umständen noch während der Beta ausgemerzt, im Grossen und Ganzen werden die gröberen Schnitzer im Code aber auch nach dem Day-One-Patch noch vorhanden sein.

Dass eine Beta aber über ein Jahr andauert, das war dann aber doch etwas ungewohnt. Selbstverständlich haben viele Gamer über vermutlich ebenso viele Fehler hinweggesehen, während CCP regelmässig nachpatchte. Dabei blieb es nicht nur bei der Behebung von offensichtlichen Fehlern, im Verlauf des Jahres gab es auch ein Grafikupdate und etliche Rebalancings und auch die obligatorischen Skill-Punkte-Resets.

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Während CCP zuerst davon ausgegangen war, das Spiel bereits vor Weihnachten 2012 zu veröffentlichen, zog sich das Ganze etwas in die Länge. Die Gamer wollten endlich aus dem Beta-Stadium raus, vielleicht auch in der irrsinnigen Hoffnung auf einen grossen Day-One-Patch, der viele der noch vorherrschenden Fehler ausmerzen würde.

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Doch dem war leider nicht so. Die Fehler waren noch immer da und entsprechend weniger euphorisch fielen die Wertungen des Produkts aus. Auf der Metacritic-Webseite reichen die Wertungen von beachtlichen 91 bis runter zu vernichtenden 40 Punkten. Alles in allem erreichte “Dust 514” eine Metascore von 59. Von unterdurchschnittlichem Gameplay wurde gesprochen, von nicht erfüllten Versprechungen - aber auch einiges an Lob erntete das Spiel: Das Fortschrittssystem sei gelungen, die Integration in das EVE-Universum auch. Wenngleich ohne diese EVE-Integration an “Dust 514” kaum mehr etwas bliebe, das dieses Spiel rechtfertigen würde. Man kann von den Meta-Bewertungen halten, was man will, aber der Fall war klar: Trotz kleiner Erfolge blieb CCPs Shooter weit hinter den vielleicht etwas zu hohen Erwartungen zurück, das grosse Debut hat man verkackt.

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