Landwirtschafts-Simulator 22: Antonio-Carraro-DLC - Test / Review

Bereicherung des Kompaktfuhrparks

Test Video Benjamin Braun getestet auf PC

Auf engem Terrain können grosse Traktoren praktisch nicht mehr sinnvoll eingesetzt werden. Mit dem ersten DLC-Paket zum "Landwirtschafts-Simulator 22" schafft Entwickler GIANTS Software Abhilfe: Maschinen eines traditionsreichen Herstellers bieten zusätzlichen Spielraum für schwieriges Terrain. Im Test verraten wir euch, ob sich das Download-Paket lohnt.

Über die Stärken und Schwächen des "Landwirtschafts-Simulator 22" (im Folgenden nur noch "LS22" genannt) haben wir euch in unserem Testbericht bereits ausführlich aufgeklärt. Nun, exakt vier Monate nach dem Launch für PC und Konsole und mehr als drei Millionen verkauften Einheiten später, steht mit dem Fahrzeugpaket der italienischen Traditionsmarke Antonio Carraro das erste grosse Download-Paket zur Verfügung. Warum die zehn kompakten bis ultrakompakten Traktoren den "LS22" bereichern, den hohen Einzelpreis jedoch nur sehr begrenzt rechtfertigen und Season-Pass-Besitzer ebenfalls eher ernüchtern könnten, erfahrt ihr in unserem Test.

Hilfreich und niedlich dazu

Mit dem "LS22" hielten bekanntlich die Weintrauben als neue Feldfrüchte Einzug in die Reihe. Von den grossen Trauben- respektive Olivenerntemaschinen von New Holland abgesehen, können derartige Felder allerdings nur mit kompakterem Gerät problemlos bestellt werden. Gehen die "kleinen" Traktoren im Grundspiel noch teils über die 5 Tonnen und Motorleistungen von 100 PS hinaus, ist bei den mit dem DLC integrierten neuen Fahrzeugen des offiziell 1960 gegründeten Unternehmens Antonio Carraro bei 3,3 Tonnen und 98 PS Schluss. Der komplett raupengetriebene Mach 4 R stellt in diesem Sinne das Maximum dar. Das mag negativ klingen, für die vorgesehenen Zwecke allerdings ist die relativ geringe Leistung absolut ausreichend. Die insgesamt zehn Kompakttraktoren von Antonio Carraro zeichnen sich dabei nicht zuletzt durch eine besonders hohe Manövrierfähigkeit und einen kleinen Wendekreis aus. Zudem könnt ihr wie in Wirklichkeit bei fast allen Modellen die Fahrrichtung ändern, also den Sitz um 180 Grad drehen, was wie bei GIANTS Software üblich hübsch animiert ist.

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Dank des tiefen Schwerpunkts und Motoren mit einem hohen Drehmoment sind die neuen Traktoren besonders auch für steileres oder stärker seitlich abfallendes Gelände geeignet und können sich bei angemessener Zuglast entsprechend einfacher den Berg hinaufkämpfen. Deshalb sind die Geräte von Antonio Carraro auch für Wiesenarbeiten besonders gut geeignet und nicht bloss für Anbau, Ernte oder das Zurückschneiden von Trauben und Oliven, die im "LS22" bekanntlich quasi identisch funktionieren. Wie bei anderen Kompakttraktoren üblich, sind TTR 4400 und der mehr an Auto als an einen Traktor erinnernde TGF 10900 R fürs Ziehen von schweren Überladewägen oder die Kartoffel- oder Rübenernte allenfalls begrenzt geeignet. Ihr setzt sie also wie in echt nur für die Dinge ein, für die die Traktoren auch entwickelt wurden.

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Obgleich es sich jeweils um unterschiedliche Modelle handelt, sind die Schnittmengen teilweise recht gross. Der Tony 10900 TR ist entsprechend kaum von der SR-Variante zu unterscheiden. Und auch der Mach 2R ist dem Mach 4R extrem ähnlich. Der wesentliche Unterschied besteht lediglich darin, dass der 4R vorn und hinten Raupen besitzt, während am 2R vorn Räder montiert sind. Von zehn Fahrzeugen zu sprechen, wird dadurch zwar nicht falsch, aber GIANTS Software könnte sich nicht wirklich beschweren, wenn lediglich von acht oder neun nennenswert unterschiedlichen Fahrzeugen die Rede wäre. Zudem halten sich die Anpassungsoptionen stärker in Grenzen als bei mittleren und grossen Traktoren, wobei teilweise sogar Doppelbereifungen vorn und hinten möglich sind. Nichtsdestoweniger sind die Traktoren eine Bereicherung für virtuelle Hobbyfarmer. Wohl nicht nur unser Highlight ist natürlich der kleinste von allen: der SuperTigre 635. Der mit einer Gelenkstange in der Mitte versehene Minitraktor wirkt aufgrund seiner geringen Abmessungen (L: 2'470 mm, B: 1'100 mm, H: 1'120 mm) zwar wie ein Kinderspielzeug - zum Vergleich: der Smart hat in jeder Dimension zwischen circa 200 und 400 mm mehr. Tatsächlich ist es allerdings eine vollwertige landwirtschaftliche Maschine und ein noch dazu ziemlich niedliches Kraftpaket.

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