One Piece Odyssey - Vorschau / Preview

Vom Affen gebissen

Vorschau Video Benjamin Braun

Vielversprechendes System, torpediert durch Overpowerment

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In einer Messedemo soll man natürlich möglichst viel in kurzer Zeit erleben und nicht gleich am ersten Kampf verzweifeln. Deshalb wundert es wenig, dass Bandai Namco uns mit Charakteren in den King Kong Garden entlässt, die mit Stufe 50 bereits sehr weit fortgeschritten sind und zumindest gefühlt schon alle normalen Attacken und Specials beherrschen. Das führt aber eben auch dazu, dass wir wohl auch jeden Kampf gewonnen hätten, wenn wir gänzlich sinnbefreit unsere Angriffe gewählt hätten. Zumindest die Spielbalance ist deshalb unmöglich einschätzbar, das Kampfsystem an sich wirkt jedoch erfreulich komplex und bietet eine Reihe taktischer Finessen. In den Rundengefechten besteht die Kampfarena etwa aus mehreren Zonen, in denen sich Gegner und eigene Helden oder nur Mitglieder einer der beiden Seiten befinden können. Erfolgreiche Angriffe aus einer Zone in eine andere sind nur mit bestimmten Attacken möglich. Für andere müsst ihr erst in die andere Zone vordringen, wobei dafür zumindest einzelne Feinde besiegt und deren Plätze dadurch entsprechend freigelegt werden müssen.

Eine Rolle spielen die Zonen auch bei negativen Statuseffekten oder bei der Nutzung von Verbrauchsgütern, um etwa eingebüsste Trefferpunkte eines Verbündeten zu heilen. So bleibt beispielsweise ein durch Elektro-Attacken verursachter Paralyse-Effekte mindestens so lange bestehen, bis ihr alle Gegner in der Zone des betroffenen Verbündeten ausgeschaltet habt. Natürlich hängt von der jeweils eingesetzten Attacke und den Charakterwerten ab, in welcher Reihenfolge die Beteiligten am Zug sind. Wie gesagt: Es ist aufgrund der total überpowerten Charaktere auf unserer Seite unmöglich zu sagen, wie anspruchsvoll die Kämpfe letztlich ausfallen könnten - wobei wir sicher sind, dass es mehrere Schwierigkeitsgrade geben wird. Aber "One Piece Odyssey" wirkt auf uns nicht so, als ob die RPG-Mechanik nur Fassade ist. Es gibt auch ein an die "Pokémon"-Titel erinnerndes Stein-Schere-Papier-System, denn praktisch jede Attacke ist auf Kraft, Geschwindigkeit oder Technik ausgerichtet und jeder Gegner für eine der Angriffsvarianten am empfänglichsten. Potenzial steckt da also massig drin, und wir glauben einfach mal, dass die Entwickler - übrigens ILCA, die unter anderem das Switch-Remake von "Pokémon Strahlender Diamant/ Leuchtende Perle" umgesetzt haben - es nutzen werden.

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Da wir allerdings mit Stufe 50 selbst dem dicken Affenentführer total überlegen waren, ist das aktuell eher eine berechtigte Hoffnung und nicht etwas, was wir belegen könnten. Aufgrund der relativ linearen Struktur gehen wir jedoch davon aus, dass sich die für JRPGs sonst typischen Grinding-Zwänge in Grenzen halten werden. Nicht zuletzt sehen die Kämpfe aber toll aus, egal ob wir mit Monkey per Gum-Gum-Bazooka gleich mehrere Feinde auf einmal erledigen oder mit ihm oder anderen Charakteren stärkere, aber eben nur auf ein Ziel gerichtete Attacken auslösen. Tatsächlich wirken die Kämpfe in "One Piece Odyssey" trotz des Rundenprinzips nicht ganz so statisch wie in den meisten vergleichbaren JRPGs. Wir haben in jedem Fall Bock drauf!

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