Call of Duty: Advanced Warfare

Ist das hier der "Battlefield 5"-Killer?

Vorschau Benjamin Kratsch

Recherche und Glaubwürdigkeit statt reinem Hollywood-Krachboom


Der neue Sledgehammer-Ansatz





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Spannend ist, das Sledgehammer sehr viel mehr Wert auf die Glaubwürdigkeit seiner Protagonisten und deren Equipment legt. So gibt es bereits heute ein Institut in Kalifornien, das spezielle Prothesen entwickelt, die das Gewicht eines Menschen stützen können. Soldaten, denen ein oder beide Beine abgerissen wurden, sollen so wieder laufen können. Der kalifornische Entwickler hat mit Mitchell Hall, Produzent des Action-Thrillers „Zero Dark Thirty“, der zumindest versucht in Echtzeit nachzustellen, wie genau die CIA Osama Bin Laden gefasst hat sowie Michael Belfiore, Miltärexperte und DARPA-Spezialist zusammengearbeitet. Die DARPA (Defense Advanced Research Project Agency) ist die geheimste Agency der USA mit dem höchsten Budget. Sie entwickelte unter anderem auf dem Gelände der Area 51 (so glaubt man zumindest) die Hightech-Drohnen, mit denen das Pentagon heute grosse Teile des Iraks und Afghanistans kontrolliert, ohne grossartig eigene Truppen vor Ort haben zu müssen. Mit ihm zusammen hat Sledgehammer den Exo-Suit erdacht, der im Zentrum von „Call of Duty: Advanced Warfare“ steht. Denn er macht seine Protagonisten schneller, stärker, wendiger, gibt ihnen mehr Sprungkraft, die Möglichkeit sich zu tarnen und die Umgebung zu beeinflussen, fast so wie in „Watch Dogs“. 


Der Exo-Suit  


Mit Railgun auf Terroristenjagd

Aber bitte auf Zivilisten Rücksicht nehmen

Die erste Mission fühlte sich laut Kollege Dan Ryckert noch recht klassisch nach „Call of Duty“ an, also sehr cineastisch inszeniert. Allerdings mit sehr viel besser variiertem Tempo als im atemlosen „Ghosts“. „Advanced Warfare“ scheint sich vor allem dadurch auszuzeichnen, das Sledgehammer Games nicht von einem Adrenalinschub zum nächsten hetzen. Es gibt auch ruhige Momente, Situationen, in denen der Titel mit Emotionen spielt und Spannung aufbaut. Umso krachender und bombastischer wirkt danach die nächste Hollywood-reife Action-Szene. Das ergibt Sinn und es ist wichtig und gut, das Activision sich seine grösste Schwäche eingesteht. Die Überinszenierung. Schon in „Call of Duty: Modern Warfare 3“ schmierten in der ersten Mission derart viele Helikopter direkt über uns ab und fauchten uns so viele Explosionen um die Ohren, das es dem Spiel schwer fiel uns immer wieder erneut mit in die Achterbahn zu nehmen. 


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