Fazit:
Die Marschrichtung für "Call of Duty: Advanced Warfare" ist klar. Es soll der Serie neuen Drive geben. Sledgehammer ist der Innovativmotor, ein Studio, deren führende Köpfe sich mit "Dead Space" einen Namen gemacht haben. Übrigens ein Spiel, das Eric Hirshberg schon früher in Interviews als eines der prägenden Spiele der letzten Generation bezeichnet hat. Das kalifornische Team hatte sehr viel Zeit, satte 2 1/2 Jahre um eine brandneue Next-Gen-Engine zu kreieren, die das Spiel schärfer, lebendiger, ja letztlich einfach mehr Next-Gen aussehen lässt als "Ghosts".
Wie die einzelnen Ideen ineinander greifen lässt sich noch schwer abschätzen, doch das neue "Call of Duty" fühlt sich laut GameInformer-Kollege Dan Ryckert deutlich nuancierter an. Er berichtet von beklemmenden Szenen, von grosser Hollywood-Action, aber eben auch clever gemachten Schleicheinlagen und generell vielen Ideen, die auf die Hightech-Gadgets ausgelegt sind. Beispielsweise Möglichkeiten um ein Laserfeld auf dem Boden sichtbar zu machen. Dabei will das Team unseren Spieltrieb wecken, denn je mehr wir im Spiel mit dem Exo-Suit experimentieren, desto mehr Punkte gibt es, die sich wiederum - im Singleplayer wohlgemerkt - in neue Funktionen des Anzugs investieren lassen. Und dann ist da natürlich noch die Schauspielriege, angeführt von Kevin Spacey. Spacey ist ein aussergewöhnlicher Schauspieler, weil er eine aussergewöhnliche Karriere hingelegt hat. Er war ein Hollywoodstar, zog dann nach London um das Old Vic Theatre zu leiten. Netflix holte ihn zurück vor die Kamera und durch "House of Cards" wurde er zum Mega-Star. Es gibt nur wenige Charaktere in Hollywood, die Politiker und Geschäftsmänner so verkörpern können wie er. Und es scheint als würde er auch in "Call of Duty: Advcanced Warfare" seine Rolle als knallharter Geschäftsmann, der über Leichen geht, fortführen.
Die Serie ist so brillant, weil er jeden seiner taktischen Schritte genau erklärt, wir als Zuschauer also wissen warum er die Dinge so tut, wie er sie tut. Doch mit welcher Härte und Brutalität er es durchzieht, wie er bereit ist das Leben junger Frauen und Männer zu zerstören oder auch von engen Freunden nur um sich den Weg der Macht ins Weisse Haus zu ebnen - das ist ebenso krank wie faszinierend. Hoffen wir das Spacey das erste "Call of Duty" schafft, indem wir noch lange über das Drehbuch reden. Die Grundidee des Plots gibt das eigentlich her.