Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin - Test / Review

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Und was ist mit den Storys?

Noch kaum eingegangen sind wir bislang auf die Bedeutung des Namenszusatzes "Stories", einem weiteren wesentlichen Unterschied zur Kernreihe, in der die Geschichte allenfalls eine stark untergeordnete Rolle spielt. Auch dieser Bereich zählte mit zu den Kernkritikpunkten am Vorgänger - und hier macht Capcom seine Sache ebenfalls erheblich besser. Das Abenteuer beginnt spannend auf einer kleinen Insel und mit der Flucht des sogenannten Wächter-Ratha, der die Welt über einen langen Zeitraum vor allem Unheil beschützte. Der Rathalos-Beschützer wird allerdings von Monsterjägern angegriffen, verlässt die Insel und überlässt der mysteriösen Ena vorher das Ei mit seinem Nachkömmling, um den sich die düsteren Legenden und damit auch das gesamte Abenteuer drehen. Die Geschichte wird in zahlreichen, komplett auf Englisch und Japanisch vertonten Cutscenes vorangetrieben, die auch immer wieder Rückblenden zeigen. Darin geht es primär um den legendären "Rider Red", dem Grossvater eurer (bedauerlicherweise durchweg stummen) Spielfigur. Serienkenner werden auf ihrer Reise indes auch auf alte Bekannte treffen, wobei wir darauf zwecks Spoiler-Vermeidung nicht näher eingehen werden.

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Es ist allerdings nicht nur das oder die Spannung etwa um die titelgebende Frage nach dem jungen Rathalos und seine "Schwingen der Verderbnis", was uns bei Laune hält, obwohl sich die Story zwischendrin zunehmend häufiger in Nebensächlichkeiten verliert. Es ist auch der Humor, der nicht zuletzt von Navirou, einem kleinen, leicht rundlichen Felyn, lebt, der euch beinahe die gesamte Spielzeit hinweg begleitet. Er hat ein vorlautes Mundwerk wie Mauzi aus der "Pokémon"-TV-Serie, aber ein gutes Herz - und eine Vorliebe für besonders süsse Donuts. Der eine oder andere mag Dialoge und Humor vielleicht als "zu kindgerecht" empfinden, denn diesbezüglich und auch beim Wording an sich ist "Monster Hunter Stories 2" teils ähnlich gestrickt wie "Biomutant". Wir finden das allerdings nicht nervig, sondern einfach nur sympathisch. Und wem es eh nur ums Monstersammeln und Kämpfen geht, der kann jede einzelne Cutscenes und die (für die Reihe besonders oft komplett vertonten) Dialoge einfach wegklicken.

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Zum Thema Grafik verweisen wir an dieser Stelle auf unser im Test verlinktes Review-Video. Uns gefällt der Cel-shading-Look mit seinen vielfältigen, wenn auch manchmal etwa ungelenken Animationen sehr gut. Auch die dudelige Musikuntermalung passt hervorragend zum Spielgeschehen. Gröbere Schwächen zeigt "Wings of Ruin" vor allem bei den Umgebungen, die relativ detailarm daherkommen und innerhalb einer Region praktisch immer aussehen, als wenn die Entwickler sie in einem Level-Generator gebaut hätten. Dadurch entsteht, gerade auch im Zusammenspiel mit dem vielen Hin-und-her-Gerenne und der später häufiger labyrinthartigen Struktur, oft ein unterschwelliges Gefühl der Langeweile, das insgesamt aber nichts an einem durchweg unterhaltsamen Spiel-Erlebnis ändert.

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