Uncharted: Legacy of Thieves Collection - Test / Review

Besser als das Original?

Test Video Sönke Siemens getestet auf PlayStation 5

Wuchtiger 3D-Sound, schöne DualSense-Optimierungen

Und damit weiter zum zweiten Aspekt, der im Remaster verbessert wurde: Naughty Dog hat die komplette Tonabmischung für die Tempest 3D Audio Engine der PS5 optimiert. In der Praxis sind diese Anpassungen vor allem mit Kopfhörern sofort feststellbar und ziemlich überzeugend. Nehmen wir als Beispiel das vierte Kapitel aus der "Uncharted 4"-Kampagne. Nathan begibt sich in diesem Abschnitt nach wenigen Minuten ins Wohnzimmer seines Hauses und kommt dabei an einer Stereoanlage vorbei. Schliesst man nun die Augen und dreht langsam die Kamera um 360 Grad, kann man die Position der Hi-Fi-Anlage in dieser Szene stets perfekt orten. 3D-Audio, wie es sein soll!

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Chloe und Nadine aktivieren einen Mechanismus

Ein "Daumen hoch" verdienen sich die kalifornischen Entwickler ausserdem für die Anpassungen an den DualSense-Controller der PS5. Vibrationseffekte fühlen sich in beiden Titeln nun noch nuancierter an, und auch die adaptiven Trigger werden sinnvoll eingebunden. Um beispielsweise hinterm Steuer eures Jeeps kräftig Gas zu geben, müsst ihr erst einmal einen gewissen Grunddruck auf die R2-Taste ausüben. Ähnlich bei den Waffen: Auch hier verfügen Pistolen, Gewehre, Schrotflinten, MGs etc. jetzt jeweils über einen anderen Abzugswiderstand. Anfangs ist das gewöhnungsbedürftig, dann aber will man diese zusätzliche Immersions-Ebene nicht mehr missen.

Bliebe noch Punkt 4: verkürzte Ladezeiten. Um vom Dashboard der PS5 bis ins Hauptmenü des Spiels zu gelangen, müsst ihr nun lediglich etwa 7 Sekunden warten. Auf der PS4 Pro waren es noch knapp 24 Sekunden. Spielstände wiederum sind mit der "Legacy of Thieves Collection" in etwa 2 bis 3 Sekunden geladen. Erfreulich flott klappt auch das Aufrufen einer Aktivitätenkarte. Letztere bringt euch vom Dashboard der Konsole mit einem Tastendruck direkt an die Stelle im Spiel, an der ihr zuletzt gespeichert habt - in der Regel in nicht mehr als 8 Sekunden. Wenn das Spiel bereits läuft und ihr beispielsweise zwischen einem Spielstand aus "Uncharted 4" und "Lost Legacy" wechseln wollt, geht es sogar noch zackiger.

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Die Kletterpassagen spielen sich extrem geschmeidig. Hier kraxeln Nate und sein Bruder gerade im Italien-Level herum

Während all diese Verbesserungen die Präsentation und Steuerung am Puls der Zeit halten, servieren die Entwickler inhaltlich leider nichts, was man nicht schon aus den Originalspielen kennt. Freischaltbare Entwicklerkommentare sucht ihr hier leider genauso vergebens wie neue Extras in Form eines digitalen Soundtracks, eines herunterladbaren Artbooks, einer umfassenden Serien-Enzyklopädie etc. Klar, das ist Meckern auf hohem Niveau, bei einer solchen Topmarke hätten sich solche Ergänzungen aber mehr als angeboten.

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