GTFO - Vorschau / Preview

Packender Überlebenskampf

Vorschau Benjamin Braun

Gute Technik mit Unity-Engine

Unser mehrstündiges Hands-on mit den Entwicklern fand übrigens nicht zufällig (natürlich im kleinen Kreis und nicht mit vollständig geimpften Teilnehmern) in der Kopenhagener Niederlassung von Unity Technologies, also dem Hersteller der Unity 3D Engine, statt. Denn anders als zahlreiche andere Independent-Studios, die inzwischen wieder verstärkt etwa auf die Unreal Engine setzen, nutzt "GTFO" Unity. Laut 10 Chambers, das 2015 mit rund neun Entwicklern die Arbeit am Spiel begann und heute rund 70 Mitarbeiter beschäftigt, habe das viele Vorteile. Mit der Unity-Engine könne man leichter und schneller spielbare Prototypen bauen und entsprechend prüfen, ob ein Konzept Spass macht. Das Error-Tracking sei leichter, und es gebe Vorteile in Bezug auf das Rendering und die Lichteffekte, wobei gerade letztere in den oft düsteren Umgebungen tatsächlich eine ziemlich gute Figur machen.

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Wie gross die Vorteile der Unity-Engine nun wirklich sind und ob nicht auch ein anderer technischer Unterbau genauso gut oder vielleicht sogar besser gewesen wäre, sei dahingestellt. Fakt ist, dass uns der allgemeine Look von "GTFO" gut gefällt und das Science-Fiction-Setting eine tolle Atmosphäre versprüht. Die mehrere Wochen vor dem offiziellen Start der Version 1.0 noch nicht finale Version hat zwar noch mit kleineren Bugs und gelegentlichen Slowdowns in Szenen mit vielen Gegnern zu kämpfen. Aber gemessen an den zahlreichen Performance-Problemen von Unity bis vor einigen Jahren schätzen wir den technischen Zustand bereits jetzt als insgesamt gut ein.

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Ob es eine Konsolenumsetzung von "GTFO" geben wird, ist aktuell übrigens noch unklar. 10 Chambers hatte einen inzwischen wieder auf Eis gelegten Gamepad-Support bereits integriert. Den haben die Entwickler jedoch vorerst wieder gestrichen. Der Grund dafür ist jedoch primär, dass eine gute Lösung für die Terminalbefehle für die Gamepad-Eingabe noch nicht gefunden werden konnte. In der PC-Fassung tippt ihr sie nämlich tatsächlich über die Tastatur ein. In kritischen Situationen würde das mit dem Controller schlicht zu lange dauern. Konsolenversionen würde 10 Chambers dennoch gern umsetzen. Abseits der noch ausstehenden Lösung für die Terminalgeschichte scheint das prinzipiell möglich. Ob und wann es Wirklichkeit werden könnte, steht allerdings noch in den Sternen.

Mit der Steuerung via Maus und Tastatur kam der ans Gamepad gewohnte Autor dieses Artikels (noch dazu, dass er Linkshänder ist) übrigens auf Anhieb besser zurecht als in vielen anderen aktuellen First-Person-Actionspielen. Die Eingabe fühlt sich einfach gut an, auch in Version 1.0 mangelt es "GTFO" jedoch an einem satteren Treffer-Feedback - gerade mit den Automatikwaffen, die schlicht zu wenig Bumms erzeugen. Abseits dessen tut sich allerdings sehr viel im Vergleich zur bisherigen Version, auch über Checkpoint-Tore oder Bots hinaus. So wird es dann mehr Textlokalisationen (unter anderem auf Deutsch) für "GTFO" geben oder ein nochmals verfeinertes Matchmaking-System oder eine direkte Twitch-Integration ins Spiel. Neben etlichen weiteren neuen Inhalten und Verbesserungen (versprochen sind allein ein dutzend Updates für das Jahr 2022) wird auch das sogenannte Rundown-System weitergeführt. Im Rahmen dessen werden die Missionen über die stets unterschiedliche Verteilung von Ressourcen und Gegnern, also auch in Bezug auf das Levellayout, von den Entwicklern komplett überarbeitet, damit sich "GTFO" selbst für Langzeitspieler immer wieder frisch anfühlt.

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