Nintendo Labo - Test

Papp-Phänomen oder Karton-Krampf?

Test Video Beat Küttel getestet auf Nintendo Switch

Fazit

Beide Sets haben uns mehr Bastel- und Spielspass geboten als wir erwartet hatten. Unserer Meinung nach ist das Robo-Set dasjenige, welches mit seinem Highscore- und Challenge-Aspekt eher ein wenig mehr noch den Gamer in euch anspricht, während beim Multi-Set der Kreativitäts-Faktor stärker durchkommt. Beide Sets sind aber wirklich von A bis Z sehr gut durchdacht, angefangen vom einfachen (wenn auch teils langwierigen) und gut erklärten Bastel-und-Verzierungs-Prozess, über die Gameplay-Möglichkeiten bis hin zu den kreativen Möglichkeiten, mit denen ihr euer “Labo”-Erlebnis noch deutlich erweitern könnt.

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Diese drei Pfeiler, “Bauen, Spielen, Entdecken” sind auch nicht bloss ein Werbespruch, sondern sie bestimmen auch das optische Konzept der Software und strukturieren es gut durch. “Bauen” benötigt ihr logischerweise für den Zusammenbau, “Spielen” ist der Ort, wo die Action stattfindet, während ihr unter “Entdecken” allerlei Zusatzinfos und weitere Inhalte findet, die euer “Spielen”-Erlebnis bereichern werden.

Wir können es kaum erwarten, mit was für Geniestreichen die Community hier in Zukunft auftrumpft. Und wir sind uns fast sicher, dass Nintendo selber schon weitere “Labo”-Pläne schmiedet. Warum nicht im kommenden “Pokémon”-Game für Switch seine Lieblings-Pokémon im “Labo”-Haus 2.0 hätscheln und aufleveln? Oder in einem “Zelda”-ähnlichen Game ein Karton-Artefakt mit beweglichen Teilen in Händen halten, welches man in der echten Welt manipulieren muss, um im Spiel weiter zu kommen? Die Möglichkeiten sowohl für Kreativität sowie auch für Hardcore-Games sind vielfältig, und wir sind uns sicher, dass dem Mario-Konzern hier in Zukunft noch einiges einfallen wird.

Aus unserer Sicht der einzige Punkte, der die “Labo”-Freude etwas trübt, ist der Preis. Das Multiset schlägt mit gut 70 Franken zu Buche, während für das Robo-Set gar 80 Franken fällig werden. Nachdem wir mit “Labo” Zeit verbringen konnten, finden wir das für den Umfang und die Zeit, die man mit basteln, zocken und experimentieren verbringt zwar durchaus fair. Doch viele potentielle Kunden werden sich Fragen, weshalb sie für vorgestanzten Karton und eine Software mit einigen (auf den ersten Blick recht kurz geratenen) Spiel-Erlebnissen einen solchen Preis hinblättern sollen. Hier ist Nintendo gefordert, um die Spielerschaft und in vielen Fällen wohl auch die zahlenden Eltern mit cleverem Marketing und Hands-On-Events zu überzeugen. Sobald das geschafft ist, dürfen sich Bastel-Fans auf coole Stunden und Göttis und Gotten sowie Eltern auf schöne gemeinsame Momente mit ihrem Kind freuen. “Nintendo Labo” ist somit gewissermassen ein Geheimfavorit auf den Titel “bestes Koop-Spiel 2018”. Den Titel für das innovativste Spiel des Jahres hat Nintendo damit eh schon fast auf sicher. Wir auf jeden Fall können euch “Nintendo Labo” nur empfehlen, und wenn ihr ein Kind im Alter von 6 Jahren oder älter in eurem Umfeld habt, könnt ihr damit gleich zweimal Spass haben, denn geteilte Freude ist ja bekanntlich doppelte Freude, und bis ca. 10 Jahren wird der Junior wohl auch die Hilfe eines Erwachsenen bei der fantastischen Entdeckungsreise namens “Nintendo Labo” brauchen. Nintendos Mut hat sich ausbezahlt, Hut ab!

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