games.ch: Ein Spiel mitten in einer Pandemie zu entwickeln, ist ziemlich schwierig. Mit welchen Herausforderungen war das Studio konfrontiert, als die Corona-Krise im letzten Jahr ihren Lauf nahm?
Bartosz Kmita: Die Transformation von der Arbeit im Büro hin zum Home-Office verlief ziemlich glatt. Auch, weil wir ohnehin verschiedene Studios in verschiedenen Teilen der Welt haben und schon vorher die nötigen Systeme und Kommunikationswege etabliert hatten, die für dezentrales Arbeiten wichtig sind. Letztendlich funktionieren all diese Dinge jetzt auf einer viel grösseren Skala.
Viel schwieriger war es für uns, Events abzuhalten. Wir mussten sämtliche Pläne umkrempeln, wie wir das Spiel Medienvertretern und der Öffentlichkeit zeigen. Schliesslich wurden praktisch alle Messen und Veranstaltungen abgesagt. Ein weiteres Problem waren Aufnahmen mit Schauspielern und Synchronsprechern. Davon abgesehen sind wir mit der Situation jedoch gut zurechtgekommen. Ich glaube, die Spieleindustrie kommt generell besser zurecht als viele andere Branchen. Nicht jeder hat den Luxus, so viele Arbeiten von zu Hause erledigen zu können.
games.ch: Im Vergleich zu einigen Konkurrenzprodukten ist "Outriders" deutlich brutaler. Wurde diese Designentscheidung bewusst getroffen?
Bartosz Kmita: Niemand im Studio hat das Thema "Brutalität" als bewusste Designentscheidung wahrgenommen. Als wir mit der Entwicklung anfingen, war die Brutalität eigentlich schon da und zum gewissen Grad in unserer DNA verankert. Man muss sich einfach nur mal unsere vorherigen Spiele anschauen. "Bulletstorm" ist höllisch brutal. Aber auch die "Gears of War"-Titel, an denen wir mitgearbeitet haben, gehen in diese Richtung - Stichwort Kettensäge etc. All das hat sicherlich auf "Outriders" abgefärbt. Nichtsdestoweniger harmoniert die Brutalität in "Outriders" glaube ich sehr gut mit unserem Plot und dem Spieluniversum und unterstreicht viele Aspekte darin.