Schweizer Game-Studio durch NFT-Betrug bestohlen

KI generiert falsche Identität mithilfe entwendeter Social-Media-Inhalte

News Video Roger

Seit rund drei Jahren werkeln die Zürcherin Denise Hohl, der St.Galler Pierre Lippuner und der Berner Jan Schneider an dem Videospiel "Ultimate Godspeed" herum. Nun ist das Indie-Game-Studio hinter dem wilden Rennspiel "Ultimate Godspeed", Opfer eines NFT- und Identitätsbetrugs geworden. Die Betrüger haben visuelle Elemente, Trailer und Assets des noch unveröffentlichten Kart Racing Games als "Chaos Racer" umetikettiert, wobei offensichtlich KI-Tools genutzt wurden. Nicht nur das: Sie verwendeten sogar Fotos und Namen des Teams.

Ein unsanftes Erwachen

Alles nahm seinen Anfang, als ein neues Mitglied dem Discord-Server von "Ultimate Godspeed" beitrat. Dieses neue Mitglied machte auf einen verdächtigen Twitter-Account aufmerksam, der Ninokos originale Twitter-Beiträge nutzte, um NFTs zu verkaufen. Der Schock verstärkte sich weiter, denn die Betrüger übernahmen nicht nur Tweets, sondern erstellten auch eine Website mit dem originalen Key Art des Spiels, richteten einen eigenen Discord-Server ein, kopierten schamlos den Trailer und verwendeten sogar persönliche Fotos des Teams, wobei lediglich das Logo im Hintergrund ausgetauscht wurde.

Mit KI generierter Betrug

Das "Chaos Racer"-Logo, sämtliche NFT-Token mit Charakteren aus dem Spiel und sogar gefälschte Medium-Interviews eines erfundenen Gründers wurden höchstwahrscheinlich durch den geschickten Einsatz von KI-Tools erschaffen. Ninoko ist erstaunt über den Umfang des Betrugs und davon. Dies wirft ein beunruhigendes Licht darauf, wie scheinbar mühelos KI-Tools den Aufbau solcher Fälschungen ermöglichten.

Offene Fragen

Ninoko ist weiterhin unsicher hinsichtlich des genauen Ziels des Betrugs. Neben dem NFT-Betrug wird auch die Möglichkeit einer potenziellen Verbreitung von Malware in Betracht gezogen, besonders wenn interessierte Spieler mit einem öffentlichen Playtest gelockt werden.

Urheberrechtsverletzung

Ninoko reagierte prompt mit Copyright Strikes auf allen Social-Media-Plattformen und konnte somit erfolgreich den Medium-Account sowie den Gameplay-Trailer von YouTube entfernen. Die NFTs wurden ebenfalls von der Plattform OpenSea genommen, jedoch bleibt die Website bestehen, ebenso wie der Twitter-Account. Als kleines Indie-Game-Studio sind dies alle Massnahmen, die Ninoko ohne beträchtliche Kosten ergreifen kann.

"Abgesehen von den negativen Aspekten ist es auch ein wenig schmeichelhaft. Es scheint, dass unser Gameplay und die visuellen Elemente ansprechend genug sind, um Aufmerksamkeit zu erregen!"

Pierre Lippuner, Projektleiter von Ultimate Godspeed

Zur Zeit setzt Ninoko sich aktiv dafür ein, um sämtliche Spuren des Betrugs aus dem Internet zu tilgen, und hofft aufrichtig, dass niemand Opfer dieses oder eines ähnlichen Betrugs wird.

Quelle: Ninoko

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