Fallout 4 - Test

Das Ende der Menschheit, mal wieder

Test Joel Kogler getestet auf Xbox One

Auch die zweite, grosse Änderung bezieht sich auf unseren Helden. Dieser kann nämlich jetzt sprechen. So machen die Dialoge mehr Spass, zumal beide Seiten voll vertont sind. Leider fehlt auch hier die Tiefe, welche die Vorgänger noch boten. Unsere Antworten sind immer auf vier Optionen begrenzt. Spezielle Dialogoptionen gibt es nur noch beim Versuch, das Gegenüber zu überreden. Früher waren die Dialoge oft speziell an die Fähigkeiten des Spieler angepasst. So konnte ein Ödländer, mit nur einem Intelligenz-Punkt, kaum mit Mitmenschen kommunizieren - oder ein Experte in Sachen Sprengstoff konnte auch ausserhalb des Kampfes mit seinem Wissen punkten.

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Natürlich musste diese Vielfalt zugunsten der Tonaufnahmen gestrichen werden, denn bereits mit nur vier Antworten pro Gespräch hatten die weibliche respektive männliche Hauptrolle eine unfassbare Menge an Dialogzeilen einzusprechen. Das Gesprächskorsett wirkt etwas zu eng und beschränkt das Gefühl, einen wirklich einzigartigen Charakter zu spielen. Zudem sind Entscheidungen, die einen echten Effekt auf die Spielwelt haben, deutlich seltener. Meistens ist das Resultat der Aufgaben das gleiche, egal, wie wir uns entscheiden.

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Das nimmt natürlich auch die Lust, das Spiel mehrfach durchzuspielen, da man aber ohnehin mehrere hundert Spielstunden in einen Durchgang stecken kann, ist das verzeihbar. Lediglich die Wahl der Fraktion und damit das Ende der Haupthandlung ist definitiv. Gleich vier solche Fraktionen bieten sich relativ früh im Spiel. Die stählerne Bruderschaft versucht das Ödland mit Waffengewalt zur Ordnung zu zwingen. Die Railroad kämpft im Untergrund für die Freiheit künstlicher Menschen und die Minuteman sind eine Miliz mit dem Ziel, die Zusammenarbeit der Bewohner des Ödlands zu stärken. Die letzte Fraktion bleibt im Spiel lange ein Mysterium und soll es auch hier bleiben.

Spannend sind vor allem die Railroad und die stählerne Bruderschaft, da sie beide im Grunde noble Ziele verfolgen, aber auch ihre dunkleren Seiten haben. Das macht die beiden Gruppierungen nicht nur spannender, als die klassischen Gut/Böse-Fraktion, sondern kann gerade im Kontext der Story rund um künstlich erschaffene Menschen zu spannenden Dilemmas führen.

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