Zürich Game Show 2018 - Special

Ein vielfältiger Ort der Begegnung

Artikel Benjamin Braun

Ein Hort der Vielfalt

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Zürich Game Show

Beim facettenreichen Angebot der Zürich Game Show 2018 könnte man im ersten Moment auch glauben, es handle sich um ein blind zusammengewürfeltes Sammelsurium an Themen. Aktuelle Spiele hier, Retro-Titel dort, E-Sport, Casemodding, Brettspiele und sogar neumodische Freizeitbeschäftigungen wie Urban Golf oder Laser Tag auf der Schiessbahn. Genau diese Vielfalt aber zeichnet die Zürcher Expo aus, das macht sie einzigartig, spannend und für eine breite Zielgruppe interessant. Deshalb trifft man hier auch nicht ausschliesslich auf das „typische Gamervolk“, wenngleich diese Bezeichnung allgemein bereits deutlich an der hohen Diversität innerhalb der Spielergemeinde vorbei geht. Es tummeln sich Menschen aller Altersklassen auf der ZGS, Eltern mit ihren Kindern, junge Gamer, aber auch solche die bereits in den 1970er Jahren selbst Hand an Klassiker wie „Pong“ legten. Das mag prinzipiell auch für Spielemessen wie die gamescom in Köln zutreffen, aber nirgends ist das Publikum so gut durchmischt, wie auf der ZGS. Hier fühlt man sich nicht wie in einem gesonderten Bereich der Gesellschaft, sondern mittendrin, als Teil des Ganzen.

Viel zu entdecken

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Zürich Game Show

Natürlich wimmelt es auf der ZGS von Freaks – oder nennen wir sie aufgrund dieses zu unrecht negativ konnotierten Begriffs doch lieber Enthusiasten. Sie haben etwa Spass daran, sich wie ihr Lieblingsspieleheld zu kleiden oder sich in aufwendiger Kleinarbeit selbst ein Kostüm als Predator, Deadpool oder Batman zu basteln. Auf der ZGS 2018 begegnen wir aber nicht nur Cosplayern, die als Spider-Man über die Messe streifen oder trotz der sommerlichen Temperaturen gewiss schweisstreibende Plüschkostüme tragen. Es sind auch haufenweise Menschen zugegen, auf deren Jacke etwa „RK800“ prangt. Das mag spontan nicht jedem etwas sagen, aber das leuchtende LED-Licht an der Schläfe dürfte spätestens Kenner von David Cages PS4-Adventure „Detroit: Become Human“ vertraut vorkommen. Gerade auf diese Cosplayer treffen wir auch immer wieder in einer langen Schlange in Halle 2. Dort nämlich können sich die Besucher ein Autogramm oder auch einen Selfie mit einem der Stars des PS4-Spiels abholen. Es sind mit Victoria Atkin, die englische Sprecherin von Hauptfigur Evie Frye aus „Assassin's Creed: Syndicate“ oder Jon Campling aus „Final Fantasy 15“ noch einige weitere Stars aus der Branche vor Ort. Beim Connor-Darsteller aus „Detroit: Become Human“, Bryan Dechart und seiner Ehefrau Amelia Rose Blaire, beobachten wir allerdings immer die längste Schlange. Wie uns Bryan verrät, hat er die Autogramm-Stunden auf der ZGS 2018 sehr genossen. So freundlich und zuvorkommend der US-Amerikaner im Interview auf unsere Fragen antwortet, haben wir keinerlei Zweifel daran, dass es seinen Fans genauso ging.

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Es sind aber nicht nur die Stars, die die ZGS 2018 zum einem Erlebnis machen. Es sind auch die Begegnungen mit anderen Spielern, Cosplayern und Menschen, die man womöglich nicht auf einer solchen Messe vermutet hätte. Immer wieder ergeben sich, auch ohne Eigeninitiative zu ergreifen, Gespräche mit anderen. An Stand des Schweizer Gameverbands fordert uns ein Besucher aus England zum Duell im kommenden Indie-Titel „Bämeräng“ des Zürcher Studentenduos Tim Brügge und Aaron Abt heraus. Wir haben ihn zwar vernichtend geschlagen, den Enthusiasmus des Briten hat das allerdings nicht im Geringsten gebremst. Ohne Unterlass stellt er Aaron Fragen zu seinem Spiel, wann es heraus kommt und – natürlich ganz wichtig – ob auch die Veröffentlichung für Nintendo Switch geplant ist.

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