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Artikel Video Alain Jollat

The Crew und Tippi Toppi

Darum geht es: In "The Crew" schlüpft ihr in die Rolle von Astronauten, die sich auf die Suche nach dem neunten Planeten machen. Und nein, damit meinen wir nicht den zum Zwergplaneten degradierten Pluto, sondern eben einen, der noch weiter entfernt ist. Diese Kampagne geht über 50 Runden, bei denen sich die Siegbedingungen immer wieder ändern. Einen ähnlichen Weg geht "Tippi Toppi". Etwas weniger komplex, aber genauso unterhaltsam. Und ein wenig bunter.

Geeignet für: Spieler, die gern zusammen als Team allen Widrigkeiten trotzen, die einen das Spiel so an den Kopf wirft. Manchmal benötigt es etwas Frusttoleranz, wenn einem das Kartenglück nicht ganz hold ist. Geteiltes Leid ist aber halbes Leid, schliesslich muss man da gemeinsam durch.

"The Crew" ist im Grunde genommen ein Stichspiel. Nur geht es eben nicht darum, die meisten Stiche zu machen, sondern die richtigen. Zu Beginn der Runde werden Aufträge erteilt. Darauf ist eine Karte abgebildet, die es in einem Stich zu gewinnen gilt. Wer also die Auftragskarte Gelb-3 hat, muss zwingend den Stich gewinnen, indem die gelbe Drei auch gespielt wird. Dabei ist es egal, ob man mit der Karte den Stich macht, sie muss einfach darin enthalten sein. Um es allen Spielern nicht zu leicht zu machen, ist die Kommunikation eingeschränkt. Man darf nämlich nicht über seine Handkarten sprechen, sondern nur darüber, was auf dem Tisch liegt. Daher hat jeder Astronaut einmal die Möglichkeit, den Teammitgliedern eine seiner Handkarten zu kommunizieren. Dabei wird sie aus der Hand vor sich abgelegt und mit einem kleinen Plättchen markiert, ob es die höchste, tiefste oder einzige Karte dieser Farbe ist, die man auf der Hand hält. Die 50 Szenarien unterscheiden sich grob durch die Anzahl Aufträge, die erfüllt werden müssen, und wie diese unter den Spielenden verteilt werden. Manchmal ist eine fixe Reihenfolge vorgegeben, wann welcher Auftrag erfüllt werden muss. Ein anderes Mal ist die Kommunikation der Handkarten zusätzlich eingeschränkt, und in wieder anderen Missionen werden die Regeln auf andere Weise auf den Kopf gestellt.

In eine ähnliche Richtung geht "Tippi Toppi". Ein unscheinbarer und nichtssagender Spieltitel, aber in der kleinen Schachtel steckt viel Unterhaltung. Je nach Spieleranzahl werden mehr oder weniger Aufgabenkarten gezogen, mit denen verdeckt ein Stapel gebildet wird. Vier davon werden dann aufgedeckt. An die Mitspieler werden vier Zahlenkarten verteilt, die sie auf die Hand nehmen. Diese Zahlenkarten haben eine von vier Farben und einen Wert zwischen 1 und 7. Weitere vier Zahlen werden aufgedeckt und bilden Ablagestapel. Auf diese Ablagestapel können nun nach dem "UNO"-Prinzip entweder Karten derselben Farbe oder mit gleichem Wert gelegt werden. Die Mitspieler versuchen dann, die aufgedeckten Aufgabenkarten zu erfüllen. Eine Aufgabe könnte beispielsweise lauten: "Alle Stapel sind grün oder lila", "Die Summe aller pinken Stapel ist 4" oder "Alle Stapel sind grösser als 4". Nach jedem Ausspielen einer Karte wird überprüft, ob eine Aufgabe erfüllt wurde. Falls ja, wird sie durch eine neue aus dem Aufgabenstapel ersetzt. Man gewinnt gemeinsam, wenn alle Aufgaben erfüllt wurden, bevor der Nachziehstapel der Zahlenkarten leer ist.

Wer eher auf Duelle steht und mit dem ganzen kooperativen Kram nicht so viel anfangen kann (trotz der vermeintlich besinnlichen Weihnachtszeit), für den ist das nächste Spiel vielleicht etwas.

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