Octopath Traveler - Test

Acht Helden sollt ihr sein

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Kleine Balance-Probleme

In „Octopath Traveler“ steht euch die Spielwelt nach dem Prolog an sich komplett zur Erkundung frei. Grenzen setzen euch dabei allerdings die Gegnerstärken in den einzelnen Gebieten. Dabei bleibt das Spiel grundsätzlich transparent, allerdings bieten die Stufenvoraussetzungen der Hauptquests nicht immer Verlässlichkeit. Während wir in den ersten paar Stunden, die euch durch die ersten Kapitel der acht Helden bringen, keine Probleme hatten, kommt ihr ab den Kapitel-2-Missionen nicht mehr ums Grinding herum. Ihr durchstreift also die Spielwelt, um ein paar weitere der unvorhersehbaren Zufallskämpfe zu erzwingen, seid aber selbst beim Erreichen der empfohlenen Stufenvoraussetzung im Bosskampf manchmal im Hintertreffen. Spätestens ab Kapitel 3 wird die Durchmischung eurer Party noch zentraler. Dann nämlich trefft ihr auch mal auf Gegner, die etwa gegen Magie-Angriffe per se mehr oder weniger resistent sind.

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Erschwerend kommt hinzu, dass ihr jedes Partymitglied einzeln aufleveln müsst. Die Erfahrungspunkte eines Kampfes werden also ausschliesslich den aktiven Kämpfern und nicht der Reserve zugeschrieben. Anders gesagt: Es gibt grundsätzlich vier Helden, die vom Lernpunkte-Erhalt ausgeschlossen sind. Sollten ihr vor allem magiebegabt Helden hochgezüchtet haben, rächt sich das aus besagtem Grund umso mehr. Besonders fies ist dabei, dass ein am Ende des Kampfes ausgeknockter Verbündeter keine Erfahrungspunkte erhält, wenn der Kampf erfolgreich läuft. Gegen höherstufige Gegner winken zwar mehr Erfahrungspunkte, wodurch hinterherhinkende Mitstreiter tendenziell schneller aufsteigen. Haltet ihr sie allerdings nicht am Leben, profitiert ihr davon nicht.

Der Grund für diese Mechanik will uns nicht wirklich einleuchten. Immerhin ist „Octopath Traveler“ darauf ausgelegt, alle Geschichten zu vollenden und nicht nur die, auf die der Spieler am meisten Lust hat. Grundsätzlich könnt ihr euch an den Stufenvoraussetzungen jedoch grob orientieren. Sollte ein Gebiet oder einer der optionalen Dungeons die durchschnittliche Stufe eurer Heldenriege übersteigen, werdet ihr allensfalls verlustreich die Kämpfe für euch entscheiden können. Die Dungeons allerdings lohnen sich, wenn ihr ihnen gewachsen seid. Besiegt ihr dort den Endboss, winkt oft eine besonders mächtige Waffe als Belohnung. Ein adäquates Gegenstück müsst ihr beim Händler im Regelfall gegen Unsummen bezahlen.

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Nicht ganz optimal ist in „Octopath Traveler“ die Wegfindung. Es gibt zwar eine jederzeit einblendbare Weltkarte und zu jedem bereits besuchten Dorf kehrt ihr komfortabel per Schnellreisefunktion zurück. Gut zu erkennen ist aber nicht immer, wo genau wir uns auf der Karte gerade befinden und welche Abzweigung zum Ziel führt. Oft helfen Wegkreuze weiter, aber selbst die verhindern nicht immer, dass wir uns mal verlaufen. Gerade den Weg zu einem anfangs zu schwierigen Dungeon zurückzufinden, wäre durch bessere Optionen bei der Wegfindung erheblich zielführender gewesen.

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